Philippinen: Ex-Wirecard-Vorstand doch nicht eingereist

Eine Kreditkarte des Bezahldienstleister Wirecard liegt in einem Showroom des Unternehmens auf einem Tisch.Der Bilanzskandal um den Zahlungsabwickler nimmt kein Ende. Jetzt muss der Dax-Konzern abermals die Vorlage der Jah... Foto: Sven Hoppe/dpa
Eine Kreditkarte des Bezahldienstleister Wirecard liegt in einem Showroom des Unternehmens auf einem Tisch.Der Bilanzskandal um den Zahlungsabwickler nimmt kein Ende. Jetzt muss der Dax-Konzern abermals die Vorlage der Jah... Foto: Sven Hoppe/dpa

MANILA: Eine Schlüsselfigur im milliardenschweren Bilanzskandal um den insolventen Dax-Konzern Wirecard ist womöglich doch nicht über die Philippinen nach China gereist. Die Daten, die die Einreise und Ausreise des frühere Vorstands Jan Marsalek Ende Juni dokumentieren sollen, seien gefälscht, sagte der philippinische Justizminister Menardo Guevarra am Samstag. Dies habe eine Untersuchung der Aufnahmen von Überwachungskameras, Passagierlisten und anderem Material ergeben.

«Die Beamten der Einwanderungsbehörde, die diese fiktiven Einträge vorgenommen haben, wurden von ihren Aufgaben entbunden und müssen nun mit verwaltungsrechtlichen Stafen rechnen», sagte Guevarra weiter, ohne die genaue Zahl der Mitarbeiter zu nennen. Er habe weitere Ermittlungen in dem Fall angeordnet.

Wirecard hatte im Juni eingeräumt, dass 1,9 Milliarden Euro auf asiatischen Treuhandkonten verbuchte Firmengelder sehr wahrscheinlich nicht existieren - und hatte vergangene Woche Insolvenz angemeldet. Eine Schlüsselfigur ist neben Ex-Vorstandschef Markus Braun der früher im Wirecard-Vorstand für das Tagesgeschäft zuständige Manager Marsalek. Seine Spur verlor sich, wie bislang angenommen wurde, vor gut zehn Tagen auf den Philippinen. Öffentlich gemacht hat die Staatsanwaltschaft, dass gegen Braun, Marsalek und andere wegen Verdachts unrichtiger Angaben und Marktmanipulation ermittelt wird.

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