People’s Party: 25.000 Mitglieder in 9 Stunden

Foto: The Nation
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BANGKOK: Nur wenige Tage nach der gerichtlichen Auflösung der größten thailändischen Oppositionspartei Move Forward hat ihre Nachfolgeorganisation, die People’s Party (Volkspartei), eine beeindruckende Unterstützerwelle erfahren. Innerhalb von nur neun Stunden nach ihrer Gründung konnte die Partei bereits 10 Millionen Baht an Spendengeldern verbuchen. Die Parteiführung bedankte sich am Freitagabend (9. August 2024) über sozialen Medien bei den Unterstützern für diesen außergewöhnlichen Erfolg.

„Wir haben die Macht des Volkes unterschätzt“, hieß es in einem Facebook-Post. Die Partei hatte sich zum Ziel gesetzt, bis zum 31. August 10 Millionen Baht zu sammeln und 100.000 Mitglieder zu gewinnen – eine Marke, die nun schneller als erwartet in greifbare Nähe rückt. Aktuellen Angaben zufolge beläuft sich die Mitgliederzahl bereits auf 25.852.

Die Partei dankte in ihrem Beitrag den Bürgern für ihre Unterstützung und hieß die zahlreichen neuen Mitglieder willkommen, die „den entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass diese Partei eine echte Volkspartei wird.“ Weiterhin erklärte die Partei: „Die heiligste und beständigste Institution in einem demokratischen politischen System ist das Volk, das die ultimative Macht hat, das Land zu regieren.“

Die Leitung der neuen Partei wird von prominenten ehemaligen Mitgliedern von Move Forward übernommen. Natthaphong Ruengpanyawut, ehemaliger Abgeordneter, tritt als Vorsitzender auf, während Sirikanya Tansakun, vormals stellvertretender Vorsitzender bei Move Forward, seine neue Rolle als stellvertretender Vorsitzender der Volkspartei einnimmt. Sarayut Jailak, der frühere Direktor von Move Forward, wird als Generalsekretär fungieren.

Move Forward wurde am Mittwoch (7. August 2024) aufgrund eines Gerichtsurteils aufgelöst, nachdem die Partei beschuldigt wurde, gegen das Parteiengesetz verstoßen und das monarchische Regierungssystem des Landes destabilisieren zu wollen.

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Ole Bayern 12.08.24 13:34
Wieder einmal das Wort zum Sonntag ...
..vom Bangkok - Condo - Bewohner und Nr. 1 der antideutschen Stimmungsmacher Harms.
Ich war vor 20 Jahren selbst auf einer " Studienreise " in N - korea.
Was fragen Sie uns hier, was uns bekannt sein sollte so wie Ihnen, mit dem Index von Schriften ?
Sie reden Blödsinn, einfach nur unwissenden Blödsinn.
In N - korea ist es verboten westliche Schriften einzuführen, ink. z.B. der Bibel ,Werbeprospekte, Tageszeitung, Illustrierte z.B. über Autos, Motorräder usw.
Wenn man dies trotzdem tut, erfolgt die sofortige Ausweisung, aber nur wenn man Glück hat.
Da wir damals auch ins Gebirge gefahren sind, hatte ich mir Wanderschuhe mitgenommen und diese in Zeitungspapier eingepackt und ausgestopft. Selbst dieses Verpackungsmaterial hat man mir bei der Einreise weggenommen. In 10 Tagen konnten wir keinen einziges Wort mit den Einheimischen wechseln . Selbst wenn unsere Reiseleiterin, sie kam aus LUX , mit der Reisgruppe sprach, hat sich immer ein Spion zum mithören in der Nähe aufgehalten. Ich bin dann übergegangen mit ihr, mit meinem rudimentär vorhanden Französisch, mich zu unterhalten. Da hat der Spion dann blöd geschaut, weil er nix verstanden hat, und uns tatsächlich beim Abendessen verboten, uns französisch zu unterhalten, natürlich ohne Erfolg. So sieht N - korea aus, und nicht wie uns so mancher Spinner - Schreiberling hier weismachen will.
Übrigens ein Auslieferungsverbot von Straftätern an die deutsche Justiz ist genauso ein Unfug, Blödsinn und rein antideutsche Propaganda.
Oliver Harms 11.08.24 14:20
Nordkorea?
@Kerp,da haben sie jetzt aber Glück das das nicht so ist,sonst wären sie und so manch anderer Kommentator schon lange spurlos verschwunden.
Ist Ihnen eigentlich bekannt,daß in Nordkorea weniger Bücher und andere Schriften auf dem Index stehen als in Germansky?
Was die Gerichtsbarkeit angeht @Sylten so dürfen internationale Haftbefehle und Auslieferungen Thailands vollstreckt werden,im Gegensatz zu deutschen.Nach einem Urteil des EUGH ist es Mitgliedsstaaten der EU nicht gestattet nach Deutschland auszuliefern da die deutsche Justiz von der Politik nicht unabhängig ist.
Was glauben Sie wohl warum die Scholz Jägerin ihren Job als Staatsanwälte gekündigt hatte?
Die Jagd ihn jetzt privat weiter weil sie von den Justizministern und Senatoren massiv behindert wurde.
Hartmut Wirth 11.08.24 13:20
Totgeburt
Legt man alle Kommentare zugrunde, handelt es sich bei der "Volkspartei" wieder um eine Totgeburt: nur allein der Namenswechsel reicht nicht.
Und es würde mich nicht sehr verwundern, wenn nicht wieder eine "Leiche" gefunden wird, damit man wieder einen Verbotsanlass findet.
Und was zeigt das? Die "Neue Partei" handelt nach dem alten Chema. So wird das nichts Leute!
Jürgen Franke 11.08.24 07:20
Herr Haugg, Sie haben die
politische Situation und somit die Lebensverhältnisse der Menschen in Thailand super analysiert.
michael von wob 11.08.24 03:50
@ Ludwig Haugg
Vetternwirtschaft u.a.m. kann man in keiner Staatsform abschaffen. Jeder weiß worum es geht, aber schreiben darf man nix darüber.
Ludwig Haugg 11.08.24 03:20
Das Schweizermesser des Establishments
Thailand kann auf die stolze Anzahl von 18 Militärputschs und 111 Parteiverboten seit 1932 zurückblicken
Diese Zahlen können wohl nicht als Beweis für die häufig von Regierungsvertretern vorgetragene demokratische Basis ihres Staatsgebildes herhalten.
Da der gewaltsame Umsturz als politisches Instrument von vielen Staaten nicht goutiert wird,setzen die reaktionären Regierungen Thailands einen Strafrechtsparagraphen ein, der ihnen den Machterhalt sichert.Unliebsame Oppositionsparteien,die eine echte Gefahr für den Fortbestand von Vetterwirtschaft und Privilegien einiger Gruppen darstellen,müssen ausgeschaltet werden.Parteien und Oppositionelle,die eine Reform dieses antiquierten Relikts fordern,werden mit drastischen Strafen sanktioniert.
Jürgen Franke 10.08.24 16:20
Die Mehrheit des Volkes
eines Landes sollte in der Lage sein, ein Land verantwortungsvoll zu regieren.
Günter Jack 10.08.24 14:40
Das Wort Demokratie wird in Thailand ganz offensichtlich anders definiert als in wirklichen Demokratien. Warum sollten ausländische Investoren in solch einem politisch unsicheren Land ihr Geld anlegen und der lahmenden Wirtschaft auf die Sprünge helfen?!
Thomas Sylten 10.08.24 14:40
Schade, dass Thailand sich vor aller Welt so offen als demokratieverachtende Oligarchie outet, mit einer Gerichtsbarkeit, die an Interessen statt ans Recht gebunden ist.

Thailand hat Besseres verdient:
Viel Glück der Peoples Party auf ihrem Weg, Thailand zu einer Demokratie zu formen -
eine wahrhaft historische Aufgabe, für die sie die Unterstützung des Volkes hat.
Titus 10.08.24 14:10
Es ist traurig sehen zu müssen wie das alteingesessene Regierungssystem Thailands Oppositionen keinen Status billigt, sie entweder im Keime ersticken lässt oder aber sie ganz einfach eliminiert! Ich wünsche der neuen Oppositionspartei "People's Party" viel Glück!!!
Ingo Kerp 10.08.24 13:50
Das ist dann die 3. Neugründung der Partei, die ganz offensichtlich der Favorit der Bevoelkerung ist, weshalb sie auch die letzte Wahl gewonnen hat. Nach dem Verbot von MFP und dem 10jährigen Politikverbot von Khun Pta, darf man sich in Thailand vorkommen, wie unter nordkoreanischen Willkürverhältnissen.
Jörg Obermeier 10.08.24 13:30
Wenn ich wetten würde,
würde ich darauf wetten, dass die People Party schneller wieder verboten wird als es bei der Move Forward dauerte. Die Future Forward war verboten worden als sie bei den Wahlen 2019 aus dem Stand zweitstärkste Fraktion wurde. Die Nachfolger Move Forward dann sogar stärkste Partei bei den Wahlen 2023. Man wird nicht abwarten wollen bis die People Party bei den nächsten Wahlen die absolute Mehrheit holt und damit einen weiteren Putsch notwendig machen würde.