PEN will Marx-Denkmal später enthüllen

 Zeichen für Meinungsfreiheit

Foto: picture alliance / Harald Tittel/dpa
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DARMSTADT/TRIER (dpa) - Die Enthüllung des Karl-Marx-Denkmals sollte nach Ansicht des Vizepräsidenten des PEN-Zentrums in Deutschland, Ralf Nestmeyer, im Sinne der Meinungsfreiheit verschoben werden.

Nestmeyer, der auch der Beauftragte der in Darmstadt ansässigen Schriftstellervereinigung PEN für gefangene Autoren ist, bittet in einem offenen Brief an Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) eindringlich, die für Samstag geplante Enthüllung des - von der Volksrepublik China geschenkten - Denkmals zu verschieben.

Und zwar so lange, «bis unser Ehrenmitglied, die Dichterin Liu Xia, aus dem 2010 verhängten Hausarrest entlassen und ihr die Ausreise ermöglicht worden ist», heißt es in dem am Freitag in Darmstadt bekannt gewordenen Brief. Die Enthüllung der Statue gilt als Höhepunkt der Feiern zu Karl Marx' 200. Geburtstag an diesem Samstag in seiner Geburtsstadt Trier.

«Ich bin mir sicher, dass dies auch im Sinne von Karl Marx gewesen wäre», schreibt Nestmeyer. Marx habe die Pressefreiheit als Ausdruck einer liberalen demokratischen Gesellschaftsform gesehen. «Paradoxerweise wird gerade diese Freiheit in China seit Jahren extrem eingeschränkt.»

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