Paris will israelischen Botschafter nach Eklat einbestellen

Französische Außenministerin besucht Jerusalem. Foto: epa/Abir Sultan
Französische Außenministerin besucht Jerusalem. Foto: epa/Abir Sultan

PARIS/JERUSALEM: Beim Besuch von Frankreichs Außenminister in Jerusalem kommt es zu Ärger über das Auftreten israelischer Sicherheitskräfte. Paris will jetzt den israelischen Botschafter einbestellen.

Nach einem diplomatischen Eklat beim Besuch von Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot in Jerusalem will Paris den israelischen Botschafter einbestellen. Wie das französische Außenministerium mitteilte, hatte der Minister die von Frankreich verwaltete Paternosterkirche besuchen wollen, als bewaffnete israelische Sicherheitskräfte unberechtigterweise das französische Nationalgut betreten hätten. Unter diesen Umständen sei der Minister nicht bereit gewesen, das Gelände zu besuchen.

Französische Konsulatsmitarbeiter festgenommen

Nach der Abreise der Delegation seien dann zwei Mitarbeiter des französischen Generalkonsulats in Jerusalem trotz ihres diplomatischen Status von israelischen Sicherheitskräften festgenommen worden, teilte das Ministerium mit. Sie seien später wieder freigelassen worden. Wie Aufnahmen des französischen Senders rfi zeigten, wurde einer der Franzosen von israelischen Polizisten zu Boden gebracht und abgeführt.

Der Minister sagte, seien diese Maßnahmen inakzeptabel. Frankreich verurteile sie umso schärfer, als sie in einem Kontext stattfänden, in dem es alles daran setze, auf eine Deeskalation der Gewalt in der Region hinzuarbeiten, hieß es seitens des Ministeriums. Das französische Konsulat in Jerusalem verwaltet traditionell mehrere religiöse Stätten in Israel, die es als exterritoriales Gebiet Frankreichs sieht.

Verschärfter Ton zwischen Paris und Israel

Zuletzt hatte sich der Ton zwischen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts verschärft. Macron hatte einen Stopp von Lieferungen von Waffen an Israel ins Gespräch gebracht, die im Gazastreifen eingesetzt werden. Vor kurzem hatte Macron gesagt, er sei nicht sicher «ob man eine Zivilisation verteidigt, indem man selbst Barbarei sät», ohne Israel explizit zu benennen.

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Hans-Dieter Volkmann 11.11.24 13:11
N.Schrader 10.11.24 09:32
Ob Schopenhauer, ja oder nein. Es ist, meine persönliche Überzeugung, völlig falsch zu behaupten :" die Gegenwart allein ist wahr und wirklich". Sie wird von den meisten Menschen gemäß ihrer Sinnesorgane so wahrgenommen. Es ist z.B. erwiesen, je älter der Mensch um so schneller verspürt er das Fortschreiten der Zeit. Hat was mit der Funktion des Gehirns zu tun. Tatsache ist, die Zeit hat es nicht immer gegeben. Sie ist Teil einer materiellen Schöpfung. Ohne Universum keine Zeit. ( Albert Einstein ) Aber es hat, und wird immer so sein, auch ohne Zeit und ohne Universum, wird es Leben geben. Ob Schopenhauer oder ein indischer Phisoloph noch der Buddhismus kann von einer vollkommen falschen Orientierung befreien. Sie, Herr Schrader werfen mir falsche Orientierung vor. Ich hoffe Sie sind fair genug das Sie das auch umgekehrt akzeptieren. Kurz und gut, über Realismus ob geschichtlich oder zeitlich, gibt es noch viel zu sagen.
Norbert Schrader 10.11.24 09:32
Realist im geschichtlichen Sinn
"Im geschichtlichen Sinn ein Realist". Was heißt das?

Arthur Schopenhauer, deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer sagte: "Die Gegenwart allein ist wahr und wirklich: sie ist die real erfüllte Zeit, und ausschließlich in ihr liegt unser Dasein."

Realisten betrachten die Gegenwart nicht die Geschichte.

Jiddu Krishnamurti, indischer Philosoph, Autor, Theosoph und spiritueller Lehrer sagte: Um die höchste Realität zu entdecken, die der Mensch seit Abertausenden von Jahren Gott nennt, musst du frei von Glauben, frei von aller Autorität sein. Nur dann kannst du selbst herausfinden, ob es so etwas wie Gott gibt."

Und wenn ich die Geschichte ( nicht Märchengeschichten) von Asien/Siam/... betrachte, die ja älter ist als alle christlichen und islamistischen Geschichten, so kommt mir der Gedanke, dass hier einer vollkommen falsch orientiert ist. Wir schreiben hier ja Kommentare in einer Welt des Buddhismus.

Realisten sind frei vom Glauben, also ohne religiöse Geschichten.
Jörg Obermeier 08.11.24 22:40
@ Hans-Dieter Volkmann
Kann ich nachvollziehen! Wo Sie doch selbst bei der kleinsten Rückfrage zur Deutung dieser uralten, zigmal umgeschriebenen Märchenbücher gewaltig ins schleudern kommen. Zugegeben, das würde ich bei so viel Fachwissen auch nicht wollen.
Hans-Dieter Volkmann 08.11.24 22:10
J.Obermeier 08.11.24 21:40
Erstens bin ich kein Anti-Semit, sondern eher wohl im geschichtlichen Sinn, ein Realist. Sie beurteilen mich deshalb falsch weil es ihnen an dem notwendigen Fachwissen fehlt. Wie ich schon im früheren Kommentar mitteilte, werde ich mit ihnen und ihresgleichen, nicht diskutieren.
Jörg Obermeier 08.11.24 21:40
Es mag ja durchaus gute Gründe geben mit dem Vorgehen der Israelis auf die Terrorangriffe zu hadern. Gar keine Frage. Aber @ Volkmann, die Begründung für Ihren Anti-Semitismus schlägt alles andere wieder mal um Längen. Diese Spitzenposition muss man Ihnen m.E. wirklich ohne jeden Neid zuerkennen.
Jürgen Franke 08.11.24 19:40
Herr Volkmann, ist es nicht bedauerlich
dass es bis heute diesen Menschen nicht gelungen ist, einen Weg zu finden, um friedlich miteinander umgehen zu können.
Hans-Dieter Volkmann 08.11.24 19:20
L. Sukkon 08.11.24 17:00
Israel war einst unter ihrem Führer Moses das auserwählte Volk. Diese Zeiten sind seit bekanntem Ereignis vor ca. 2000 Jahren vorbei. Genau das ist der Grund warum das Israelische Volk nicht zur Ruhe kommt.
Michael R. 08.11.24 17:30
@Laddawan Sukkon
Sehr richtig!
Besser hätte ich das nicht ausdrücken können.
Die Israelis haben sich anscheinend mit dem Holocaust vor fast einhundert Jahren eine absolute Narrenfreiheit hinsichtlich ihres Handelns auf internationalem Parkett verdient und niemand unternimmt etwas dagegen.
Laddawan Sukkon 08.11.24 17:00
Erst wenn man israel komplett .....
..... kalt stellt; d.h. keine Waffenlieferungen und Kriegsgüter mehr liefert sowie sämtliche finanziellen "Kontributionen" einstellt, erst dann besteht allenfalls die Chance, dass auch Israel begreift, dass es nicht das gelobte Land des auserwählten Volkes, sondern ein von +/- 200 anderen Staaten dieser Erde ist.

Tausende von UN Resolutionen wurden von Israel als Makulatur entsorgt; die ganze Welt schreit zum Thema Russland und Ukraine aber bei Israel sind komischerweise alle still.

Israel soll sich schämen und sich ernsthaft fragen, wieso die halbe Welt ein Problem hat mit dem auserwählten Volk - und das nun schon seit 2,000 Jahren. Und nein, es soll jetzt keiner die Nazi-Keule wieder in die Hand nehmen; seit 1945 zum Glück zum Stillstand gebracht und zwischenzeitlich sind 79 Jahre vergangen. Auch Israel muss sich gegen aussen orientieren, Punkt Schluss!