DILI: Auf seiner Pazifik-Reise wirbt Franziskus für Aussöhnung auch anderswo. In dem einstigen Bürgerkriegsland trifft er auch einen von zwei Nobelpreisträgern - aber nur einen.
Papst Franziskus hat die Aussöhnung im einstigen Bürgerkriegsland Osttimor als Vorbild für andere Konfliktregionen gewürdigt. Zum Auftakt seines Besuchs in dem südostasiatischen Staat sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche: «Der Himmel gebe, dass sich auch in anderen Konfliktsituationen in verschiedenen Teilen der Welt der Wunsch nach Frieden durchsetzt.» An die Stelle von Hass und Gegeneinander sollten auch dort Zusammenarbeit und Versöhnung treten.
Die ehemalige portugiesische Kolonie wurde über Jahrzehnte hinweg von Gewalt erschüttert, gilt inzwischen aber als recht stabil. Seit 2002 ist Osttimor unabhängig - einer der jüngsten Staaten der Welt. Franziskus kam in der Hauptstadt Dili auch mit Präsident José Ramas-Horta zusammen, der 1996 gemeinsam mit dem katholischen Bischof Carlos Filipe Ximenes Belo den Friedensnobelpreis erhalten hatte. Der Bischof tritt nach Vorwürfen des Missbrauchs an Minderjährigen nicht mehr in der Öffentlichkeit auf.
Osttimor gehört zu den wenigen Staaten in Südostasien mit einer mehrheitlich christlichen Bevölkerung. Von den 1,5 Millionen Einwohnern sind infolge der Kolonialisierung durch Portugal fast alle katholischen Glaubens. Zu einem Gottesdienst am Dienstag werden Hunderttausende erwartet.
Für Franziskus ist es nach Indonesien und Papua-Neuguinea die vorletzte Station einer zwölftägigen Auslandsreise, der längsten seiner bisherigen Amtszeit. Am Mittwoch reist der 87-Jährige nach Singapur weiter. Am Freitag geht es zurück nach Rom.