Papst: Verurteilung von Besitz von Atomwaffen soll in Katechismus

Foto: epa/ Vatican Media
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Tokio/Rom (dpa) - Papst Franziskus will eine Verurteilung des Gebrauchs und auch des Besitzes von Atomwaffen in die offizielle katholische Lehre übernehmen. «Der Gebrauch von Atomwaffen ist unmoralisch, das muss in den Katechismus der katholischen Kirche eingehen. Aber nicht nur der Gebrauch, auch der Besitz», sagte der Papst auf dem Rückflug von Tokio nach Rom am Dienstag. «Der Wahnsinn eines Einzelnen kann die ganze Menschheit zerstören.»

Der Katechismus ist das wichtigeste Lehrbuch der katholischen Kirche. Franziskus hatte in Japan die Städte Nagasaki und Hiroshima besucht und dort ein weltweites Aus nuklearer Waffen gefordert. Auf die Städte hatten die Amerikaner am Ende des Zweiten Weltkriegs zwei Atombomben geworfen. Mehr als 200.000 Menschen starben.

Auf dem Flug äußerte sich Franziskus auch zum Streitthema Atomenergie, die er skeptisch sieht. «Der Gebrauch stößt sehr an seine Grenzen, weil wir es immer noch nicht geschafft haben, die totale Sicherheit zu haben», sagte er. «Es ist meine persönliche Meinung, aber ich würde auf Kernenergie verzichten, solange es keine totale Sicherheit (...) gibt.»

In Japan hatte der Papst Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima getroffen. Im März 2011 hatten dort ein Erdbeben und ein Tsunami zu einem Super-GAU in einem Atomkraftwerk geführt.

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