Papst Franziskus trifft Frauen von eingeschlossenen Azow-Kämpfern

Kateryna Prokopenko (2.v.r.), Ehefrau des Kommandeurs des Azof-Regiments Denis Prokopenko, während der wöchentlichen Generalaudienz von Papst Franziskus unter freiem Himmel auf dem Petersplatz in der Vatik... Foto: epa/Vatikanisches Medienhandout
Kateryna Prokopenko (2.v.r.), Ehefrau des Kommandeurs des Azof-Regiments Denis Prokopenko, während der wöchentlichen Generalaudienz von Papst Franziskus unter freiem Himmel auf dem Petersplatz in der Vatik... Foto: epa/Vatikanisches Medienhandout

ROM: Papst Franziskus hat zwei ukrainische Frauen getroffen, deren Männer als Kämpfer des Asow-Regiments im Stahlwerk von Mariupol eingeschlossen sind. Das Oberhaupt der katholischen Kirche unterhielt sich am Mittwoch im Rahmen der Generalaudienz auf dem Petersplatz kurz mit Kateryna Prokopenko, der Ehefrau des Asow-Kommandeurs Denys Prokopenko, sowie Julia Fedosjuk. Die Frauen sprachen nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa anschließend von einem «historischen Moment».

«Wir hoffen alle, dass dies hilft, unsere Männer und die Soldaten zu retten, die im Asovstal-Werk von Mariupol sind. Wir hoffen, dass diese Begegnung eine Chance bietet, ihnen das Leben zu retten», sagten sie.

Nach der Einnahme von Mariupol am Asowschen Meer belagern und beschießen die Russen seit mehreren Tagen das Stahlwerk Asovstal, wo sich noch viele ukrainische Soldaten verschanzt halten. Am Wochenende waren mehrere Dutzend Zivilisten durch die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) evakuiert worden.

Franziskus sagte nach Angaben der Frauen, dass er für die Kämpfer beten werde und alles versuche, um ihnen zu helfen. Auf ihre Bitte, in die Ukraine zu kommen, habe der Pontifex nicht geantwortet. Zu Beginn des Krieges war im Vatikan erwogen worden, dass Franziskus als Friedensgeste in das Land reisen könne; Präsident Wolodymyr Selenskyj und auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatten ihn eingeladen. Zuletzt kam man zu dem Schluss, dass ein Besuch nicht möglich sei. Der Vatikan bemüht sich um diplomatische Hilfe für das Kriegsland.

Das Nationalgarde-Regiment «Asow» wurde einst von Nationalisten und Neonazis gegründet und wird teils noch immer von ihnen dominiert. Als letzte in Mariupol verbliebene Kämpfer sind sie für viele Ukrainer aber nun die letzte Hoffnung darauf, dass die Stadt am Asowschen Meer nicht komplett von den Russen eingenommen wird. Die russische Behauptung, in der gesamten ukrainischen Armee hätten Nationalisten die Oberhand, stufen Experten zudem als unhaltbaren Vorwand ein.

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