US-Vizepräsidentin Harris verteidigt Afghanistan-Abzug

Die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris trifft in Singapur ein. Foto: epa/Lim Yaohui
Die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris trifft in Singapur ein. Foto: epa/Lim Yaohui

SINGAPUR: US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat den Abzug der amerikanischen Truppen aus Afghanistan verteidigt. Präsident Joe Biden habe «die mutige und richtige Entscheidung» getroffen, einen seit 20 Jahren dauernden Krieg zu beenden, sagte Harris am Dienstag bei einem Besuch in Singapur. «Wir hatten das erreicht, wofür wir dorthin gegangen waren.» Nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban liege der Focus nun auf der Evakuierung von US-Amerikanern, von Bürgern aus Partnerländern und von Afghanen, die mit den USA zusammengearbeitet haben.

Zugleich kritisierte Harris Chinas Auftreten im Streit um mehrere Gebiete im rohstoffreichen Südchinesischen Meer. Peking setze Mittel wie «Nötigung» und «Einschüchterung» ein, um rechtswidrige Ansprüche durchzusetzen. Die Biden-Stellvertreterin fügte hinzu: «Pekings Aktionen untergraben weiterhin die regelbasierte Ordnung und bedrohen die Souveränität von Nationen.» Bei dem Besuch in Singapur wurden eine Verstärkung der US-Präsenz in dem südostasiatischen Stadtstaat sowie eine engere Zusammenarbeit bei Cybersicherheit und im Finanzsektor vereinbart. Nächste Station der Reise ist Vietnam.

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Ingo Kerp 24.08.21 13:00
Da reibt man sich doch verwundert die Augen, bei so einer Aussage von K. Harris. «Wir hatten das erreicht, wofür wir dorthin gegangen waren.» Wahrhaftig? Nach 20 Jahren eines vergeblich geführten Kriegs glaubt man was erreicht zu haben? Wenn es nur um Osama bin Laden gegangen wäre, der allerdings in Pakistan und nicht in AFGH zur Strecke gebracht wurde, dann hätte man schon längst aufhoeren koennen. Was erreicht wurde und welche Erfolge Frau Harris sieht, ist ihr Geheimnis und von Anderen nicht erkennbar.