Erneut Konfrontationen in Kaschmir

 Anti-Indische Proteste in Pakistan. Foto: epa/Shahzaib Akber
Anti-Indische Proteste in Pakistan. Foto: epa/Shahzaib Akber

SRINAGAR (dpa) - Pakistanische Truppen haben nach indischen Angaben vier Soldaten des Nachbarlandes in der Konfliktregion Kaschmir getötet. Die Pakistaner hätten am Sonntagabend (Ortszeit) «ohne Grund und willkürlich» mit automatischen Waffen und Granatwerfern über die sogenannte Kontrolllinie geschossen, teilte Indiens Armee am Montag mit. Die Linie ist eine De-facto-Grenze, die die von den beiden Ländern jeweils kontrollierten Teile Kaschmirs trennt.

Zwei weitere indische Soldaten seien verletzt worden, hieß es. Indien habe zurückgeschlagen und pakistanischen Armeeposten schwere Schäden zugefügt. Die Lage war am Montag ruhig, aber mehr als 80 Schulen im Bezirk Rajouri wurden geschlossen. Den Bewohnern wurde geraten, zu Hause zu bleiben.

Solche Zwischenfälle sind an der Kontrolllinie keine Seltenheit, und sie häuften sich zuletzt. Indien und Pakistan werfen einander immer wieder vor, gegen einen im Jahr 2003 vereinbarten Waffenstillstand zu verstoßen. Dabei und bei Vergeltungsschlägen kommen nicht nur Soldaten, sondern häufig auch Zivilisten ums Leben.

Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indiens und seiner Trennung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 streiten die beiden Länder um die Herrschaft über Kaschmir. Die heutigen Atommächte haben bereits zwei Kriege um das Himalaya-Tal geführt. Indien wirft dem Nachbarland zudem vor, Terroristen und Separatisten im indischen Teil Kaschmirs zu unterstützen. Ein dritter Teil gehört zu China.

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