Pakistan will Kaschmir-Streit vor Internationalen Gerichtshof bringen

Foto: epa/Farooq Khan
Foto: epa/Farooq Khan

ISLAMABAD (dpa) - Pakistan will sich angesichts des Kaschmir-Konflikts mit Indien an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag wenden.

«Es wurde eine grundsätzliche Entscheidung getroffen, das umstrittene Kaschmir vor den Internationalen Gerichtshof zu bringen», wurde Außenminister Shah Mehmood Qureshi am Dienstag von lokalen Medien zitiert. Die Entscheidung sei unter Berücksichtigung aller rechtlichen Aspekte getroffen worden, zitierte der lokale TV-Sender GeoTV Qureshi. Der Sonderassistent des Ministerpräsidenten, Firdous Ashiq Awan, habe nach einer Kabinettsitzung zu Journalisten gesagt, dass das Kabinett eine grundsätzliche Genehmigung erteilt habe, berichtete die Zeitung «Dawn».

Islamabad hatte kurz nach der Entscheidung Indiens, der indisch-kontrollierten Kaschmir-Region die Teilautonomierechte zu entziehen, angekündigt, das Thema in allen globalen Foren anzusprechen. Am Freitag hatte der UN-Sicherheitsrat erstmals seit 50 Jahren eine Sitzung zu Kaschmir abgehalten. Pakistan begrüßte diesen Schritt und bezeichnete ihn als Erfolg. Der pakistanische Ministerpräsident Imran Khan sagte, die Sitzung habe elf frühere Resolutionen des UN-Sicherheitsrates bestätigt, nach denen Kaschmir das Recht zur Selbstbestimmung habe.

Pakistan und Indien streiten seit ihrer Unabhängigkeit vor mehr als 70 Jahren um die Region im Himalaya. Beide Atommächte beherrschen jeweils einen Teil von Kaschmir, ein weiterer Teil gehört zu China.

Indiens Regierung hatte dem vorwiegend muslimisch geprägten Bundesstaat Jammu und Kaschmir am 5. August den Teilautonomiestatus entzogen und damit die jüngste Eskalation in der Dauerfehde mit Pakistan ausgelöst. Premier Narendra Modi will mit der Aufhebung des Sonderstatus das Kaschmir-Gebiet stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Bisher hatte die Region unter anderem eine eigene Verfassung und weitgehende politische Kompetenzen. Pakistan bezeichnete den Schritt als «illegal».

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