Pakistan bleibt auf «grauer»Beobachtungsliste

ISLAMABAD (dpa) - Pakistan bleibt weiter auf einer Liste von Ländern, die nicht genug gegen Terrorismusfinanzierung unternehmen. Das teilte die Financial Action Task Force (FATF), die internationale Arbeitsgruppe gegen Geldwäsche mit Sitz in Paris, am Freitag mit. Sie hatte das südasiatische Land 2018 auf die «graue» Beobachtungsliste gesetzt.

Bis Februar soll Islamabad weitere Verbesserungen vornehmen. Bislang habe das Land lediglich fünf von 27 geplanten Maßnahmen zur Unterbindung von Geldflüssen zur Terrorfinanzierung und Geldwäsche weitgehend erfüllt. Sollte das unter chronischer Devisennot leidende Land bei der nächsten FATF-Überprüfung auf die «schwarze Liste» kommen, würde ihm die Kreditaufnahme auf den Finanzmärkten deutlich erschwert. Auch Auszahlungen eines Anfang Sommer verhandelten Milliardenkredits des Internationalen Währungsfonds wären damit gefährdet.

Seit 2001 hat Pakistan knapp 70 extremistische und terroristische Gruppen auf seine Liste verbotener Organisationen gesetzt. Nicht alle von ihnen sind heute aktiv. Örtlichen Medien zufolge kritisierten FATF-Experten Pakistan in den vergangenen Monaten unter anderem wegen ineffizienter Kontrollen auf Provinz- und Bezirksebenen. Dort, wo die Gruppen aktiv seien, blieben die Behörden oft untätig.

Es gab kaum Einschränkungen für Terrorgruppen wie die Taliban, in Pakistan Spenden und Gelder zu sammeln, bevor die FATF das Land zu strengeren Kontrollen drängte. Premier Imran Khan versprach ein hartes Durchgreifen gegen derartige Gruppen.

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