Osteoporose und Bewegung

6 Dinge, die Sie über die metabolische Knochenerkrankung wissen sollten

Mit Bewegungsübungen, die Kraft-, Gleichgewichts- und Aerobic-Training kombinieren, kann man Osteoporose vorbeugen.
Mit Bewegungsübungen, die Kraft-, Gleichgewichts- und Aerobic-Training kombinieren, kann man Osteoporose vorbeugen.

BANGKOK: Fast 200 Millionen Menschen weltweit leiden an Osteoporose. Sie ist die am weitesten verbreitete metabolische Knochenerkrankung. Die Krankheit ist durch eine eingeschränkte Knochenstärke gekennzeichnet, sowohl mit einem Verlust an Knochenmasse aufgrund einer geringen Knochendichte als auch mit einer abnehmenden Knochenqualität, die durch eine Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochens charakterisiert ist.

Nachfolgend sind sechs Dinge angeführt, die Sie über Osteoporose wissen sollten.

1. Risikopersonen: Bei Personen, die von Osteoporose betroffen sind, besteht ein deutlich höheres Risiko einen Knochenbruch zu erleiden – eine Fraktur, die spontan oder aufgrund eines relativ geringen Traumas auftreten kann (z.B. durch einen Sturz bei geringer Geschwindigkeit, etwa Schrittgeschwindigkeit, oder aus geringer Höhe, etwa Stehhöhe). Besonders gefährdet sind Wirbelsäule, Hüften und Handgelenke.

2. Alter und Geschlecht: Der Alterungsprozess ist der größte Risikofaktor, wobei die meisten Fälle von Osteoporose nach dem 50. Lebensjahr auftreten. Bei Frauen ist die Wahrscheinlichkeit an Osteoporose zu erkranken etwa viermal höher als bei Männern, da der Rückgang der Östrogenproduktion nach den Wechseljahren zu Knochenschwund führen kann.

3. Schwerwiegende Folgen: Patienten, bei denen eine osteoporotische Fraktur auftritt, können unter chronischen Schmerzen, Immobilität, reduzierter Lebensqualität, Verlust der eigenen Unabhängigkeit und einer höheren Gesamtmortalität leiden. Die erste osteoporotische Fraktur setzt den Patienten einem erhöhten Risiko für zusätzliche Frakturen aus.

4. Bewegung, Kalzium und Vitamin D: Bewegung, Kalzium und Vitamin D sind die wesentlichen Bestandteile einer lebenslangen Knochengesundheit — um Osteoporose vorzubeugen, um den Knochenverlust zu verlangsamen und um die Knochensubstanz bei Osteoporose-Patienten wieder aufzubauen.

Bewegung: Besonders hilfreich sind Übungen, die Kraft-, Gleichgewicht-, und Aerobic-Training miteinander kombinieren. So können die Knochen z.B. durch Krafttraining, Laufen, Gewichtheben, Tennis und Treppensteigen gestärkt werden. Ältere Erwachsene sollten jeden Tag mindestens 30 Minuten lang körperliche Aktivitäten mit mäßiger bis kräftiger Intensität anstreben.

Für den Fall, dass Sie bereits unter einer bestehenden Wirbelsäulenfraktur oder sonstigen körperlichen Einschränkungen leiden, ziehen Sie geringere körperliche Aktivitäten und Pilates-Übungen in Betracht.

Kalzium: Streben Sie eine tägliche Zufuhr von 1.200 Milligramm (mg) Kalzium an durch Ernährung und unter Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, wenn nötig.

Vitamin D: Die tägliche Einnahme zwischen 400 und 1.000 IE wird für Erwachsene unter 50 Jahren empfohlen, die nicht unter Osteoporose leiden, bzw. unter sonstigen Zuständen, welche sich auf die Vitamin-D-Absorption auswirken können. Eine tägliche Einnahme zwischen 800 und 2.000 IE wird für Erwachsene ab 50 Jahren empfohlen.

5. Medikamente für feste Knochen: Medikamente können für Männer und Frauen verschrieben werden, die einem erhöhten Frakturrisiko ausgesetzt sind, beispielsweise für Personen, die bereits eine Hüftfraktur oder eine Wirbelsäulenfraktur erleiden mussten, und für jene Personen, die bereits zwei oder mehrere Frakturen hatten, bei denen die Wirbelsäule oder die Hüften nicht betroffen waren. Medikamente können die Knochendichte stabilisieren oder verbessern, und es hat sich gezeigt, dass sie das Frakturrisiko um ungefähr 50 Prozent reduzieren können, wobei der größte Nutzen bei jenen Patienten zu sehen ist, bei denen ein hohes Risiko besteht.

6. Frakturrisiko abschätzen: FRAX ist ein Online-Berechnungs-Tool, das von Ärzten eingesetzt wird, um die 10-Jahres-Wahrscheinlichkeit einer Hüftfraktur oder einer schweren osteoporotischen Fraktur berechnen zu können. Der FRAX-Algorithmus berechnet das Risiko anhand der individuellen Attribute des Patienten, einschließlich: Geschlecht; Alter; Knochendichte des Oberschenkelhalsknochens; Vorgeschichte über etwaige osteoporotische Frakturen; Geschichte über die Einnahme von Glukokortikoi­den; geringes Gewicht (BMI); Rauchen; hoher Alkoholkonsum; Geschichte über etwaige Hüftfrakturen der Eltern; und rheumatoide Arthritis vor der Anamnese.


Diese Gesundheitskolumne wurde von Dr. Alisara (Amy) Arirachakaran, Fachärztin für Orthopädie und Sportwissenschaft im Bumrungrad International Hospital sowie im VitalLife Scientific Wellness Center, verfasst. Deutschsprachige Auskunft.Tel.: +66 (0)2-011.3029, E-Mail: infogerman@bumrungrad.com. Infos: www.bumrungrad.com.

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