ZALAEGERSZEG (dpa) - Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat am Montag - wenn auch eher sarkastisch - die Regierungskrise in Österreich kommentiert. Zur Absage des am selben Tag geplanten Besuchs des Wiener Verkehrsministers Norbert Hofer (FPÖ) sagte der rechts-konservative Politiker in der südwestungarischen Stadt Zalaegerszeg: «Unsere österreichischen Freunde konnten nicht kommen, denn bei ihnen wurde die Jagdsaison vorzeitig eröffnet.»
Der österreichische Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte am Samstag seinen Rücktritt erklärt, weil ein heimlich aufgenommenes Video Käuflichkeit im Wahlkampf 2017 nahelegte. Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte daraufhin Neuwahlen an. Hofer wurde zum Nachfolger Straches an der Spitze der rechtspopulistischen FPÖ ernannt.
Orban hatte Strache erst vor zwei Wochen in Budapest freundschaftlich empfangen. Damals hatte er Österreichs Koalition aus Bürgerlichen und Rechtspopulisten als «Modell für Europa» gepriesen. Am Wochenende hatte ein Sprecher Orbans die Vorgänge in Österreich als «innere Angelegenheit» bezeichnet.
Orban eröffnete am Montag in Zalaegerszeg eine in Teilen fertig gestellte Teststrecke für E-Autos. Hofer hatte seine Teilnahme an der Zeremonie zunächst zugesagt, aber schließlich unter Hinweis auf die Regierungskrise in seinem Land abgesagt.
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist ungeschickt um damit etwas zu beeinflussen, die Bundesratswahlen in Österreich wären da besser gewesen, außerdem kann man davon ausgehen das die meisten Anhänger dieser Extremen an Fakten und dem Verhalten ihrer Führer nicht interessiert sind.