Orban weist Forderung nach Waffentransit zurück

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban nimmt an einem Gipfel des Europäischen Rates in Brüssel teil. Foto: epa/Olivier Hoslet
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban nimmt an einem Gipfel des Europäischen Rates in Brüssel teil. Foto: epa/Olivier Hoslet

BUDAPEST: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat erneut mit Nachdruck Forderungen des Nachbarlands Ukraine nach Transit für Waffen sowie Ausweitung der Sanktionen gegen Russland zurückgewiesen. Beide Forderungen würden ungarischen Interessen widersprechen, erklärte Orbans Sprecher Bertalan Havasi nach Angaben der staatlichen ungarischen Nachrichtenagentur MTI vom Freitag. Er bekräftigte damit die Position, die Orban am Donnerstag in einer Ansprache bei Facebook formuliert hatte.

Am Vorabend hatte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videoansprache anlässlich des EU-Gipfeltreffens speziell an Orban gewandt. Er forderte den Ungarn auf, im Krieg zwischen Russland und der Ukraine eine eindeutige Position zu beziehen.

Ungarn wolle sich aus diesem Krieg heraushalten und werde deswegen weder Waffen in die Ukraine schicken, noch deren Transit erlauben, bekräftigte Orbans Sprecher. Ungarn werde auch der Ausweitung der Sanktionen nicht zustimmen, wenn diese sich auf Einfuhren von russischem Erdgas und Erdöl beziehen würden, denn es gelte zu verhindern, «dass ungarische Familien den Preis für diesen Krieg bezahlen». Das meiste in Ungarn verbrauchte Erdöl und -gas komme aus Russland.

Früheren Sanktionen gegen Russland hatte Ungarn allerdings zugestimmt. Die Erlaubnis für Transporte von Waffen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg hatte Orban zunächst nur für die westungarische Region Transdanubien - fernab der ukrainischen Grenze - zugesagt. Die beim Nato-Gipfel vom Donnerstag beschlossene Präsenz von zusätzlichen Nato-Soldaten in Ungarn hat Orban aber begrüßt.

Der rechtsnationale ungarische Regierungschef hat bis zum russischen Angriff auf die Ukraine gute Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin gepflegt. Mit direkter Kritik an Putins Vorgehen in der Ukraine hat sich Orban bisher zurückgehalten.

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Gerd Schwarz 27.03.22 20:35
Jürgen Bongard
Möglicherweise haben Sie mich missverstanden. Tut mir leid. Da habe ich wohl falsch formuliert.
Nur kurz:
Tump hat schon die ganze Welt gelobt und belogen. Auch die EU und China. Er würde auch Sie und sogar mich in den höchsten Tönen loben, wenn er sich davon irgendwelche Vorteile verspräche.
Zu den „angeblichen“ Foltergefängnissen:
Zu diesen Gefängnissen in der EU hat man praktisch nichts gehört. Passt auch nicht in Ihr Weltbild vom guten Ami.
Erklären Sie mir warum der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Polen einem, wie Sie formulieren würden, angeblichen Opfer, einen Schadenersatz von 100.000€ zugesprochen hat?
Und in Abu Ghuraib und Guantanamo gab es auch keine Folter?
Das es in anderen Staaten z.B. China, Russland, Saudi-Arabien, Golfstaaten, Australien, Nord- und Südkorea… auch Menschenrechtsverstöße gibt war nicht mein Thema. Nahezu jeder Staat, sogar der Vatikan, pfeift auf Menschenrechte, wenn es um Machterhalt geht.

Juergen Bongard 27.03.22 17:40
@Gerd Schwarz Es ging in meinem
Kommentar um den Vorwurf des "Zündelns durch die USA" und da stimmen alle meine Angaben. Auch das Trump sich als wahrer Freund Putins dargestellt hat. Er hat sogar noch während des Angriffs auf die Ukraine Putin gelobt. Also erklären Sie uns nicht die Welt , die bei Ihnen im Kopf rumspukt. Was die angebliche Folter in Nato-Staaten angeht, so sind Sie wohl blind bei den täglichen Verhaftungen und Misshandlungen von Demonstranten in Russland und den ausgesandten Mördern auch nach Deutschland.
Klaus Roeper 27.03.22 07:50
Nachvollziehbar !
Die haben Angst aufgrund Ihrer geopolitischen Lage. Putin hat den roten Knopf und die Köfferchen dazu mit den Codes für Nuklearwaffen. Gas und Biowaffen bestimmt auch das hat Er von Kumpel Assad gelernt.
Gerd Schwarz 27.03.22 05:12
Jürgen Bongard
Wenn Sie den Aussagen von Trump glauben, so ist das Ihre Sache.
Ihnen scheint entgangen zu sein, dass Trump nach seiner Wahl mit Waffenlieferungen in die Ukraine begonnen hat.
Apropos Gesinnung.
Mit Ihrer Gesinnung lässt sich sicher vereinbaren, dass mind. 3 NATO-Staaten Foltergefängnisse betrieben oder auf ihrem Territorium geduldet haben. Die durften das, weil das ja die Guten sind, oder?
Aber es ist schön, dass wir Sie haben. Sie erklären uns die Welt. Danke!
Juergen Bongard 26.03.22 17:00
@Markl-Sie legen sich die Geschichte so
aus, wie es Ihrer Gesinnung passt. Gerade die Behandlung Russlands bzw.l Putins in den letzten Jahren waren von Diplomatie geprägt, welche angesichts der Besetzung der Krim und Teile der Ukraine viel zu weich waren. Und Ihr Erzfeind, die USA haben mitnichten auf Russland draufgeschlagen bzw. gezündelt. Gerade Prasident Trump hat sich sogar mit Putin eng angefreundet und dauernd gelobt. Wer weiss, sogar gekungelt?? Also alles Diametrial zu Ihrer Aussage....aber hassen Sie weiter, denn "kapieren" wollen Sie ja sowieso nur das, was Ihnen passt.
Ling Uaan 26.03.22 15:00
Khun Markl „...und die wenigsten kapieren,
dass es diesmal auch wieder nur um Geld … geht“

Genau, denn u.a. Ungarn, Serbien, Belarus beziehen Gas zum „Freundschaftspreis“, früher auch die Ukraine. Bin mal gespannt ob Ungarn beim Rubel Spuk mitmacht.
Erwin Gasser 26.03.22 14:49
Eier
Jawoll Herr Markl, "rechte" Eier wie Adolf ! Pfui Teufel !
Maximilian Markl 26.03.22 14:34
Eier
Mann, wenigstens einer, der "Eier" hat, in erster Linie die Interessen der Menschen, zu deren Wohle er gewählt wurde, im Auge behält und die Dinge richtig sieht. Es gilt tatsächlich zu verhindern, dass europäische "Familien den Preis für diesen Krieg bezahlen."
Es wäre eigentlich so einfach gewesen, wenn man die letzten 10 Jahre der Ukraine-Geschichte objektiv betrachtet hätte. Dann wäre es nie zu diesem schrecklichen Krieg mit all seinen Auswirkungen gekommen.
Aber das hätte für unsere derzeitigen Staatenlenker und deren Vorgänger ja bedeutet, Putin versuchen zu verstehen statt nur US-Vorgaben umzusetzen.
Nun jedoch leiden mehrere Völker unter dieser verfehlten Politik und ihren Folgen: Das ukrainische, das russische, das deutsche und viele weitere Europas. Der einzig lachende und davon profitierende Gewinnler ist wieder mal der, der jenseits des Atlantik die Fäden zieht und gezogen hat...
Der größte Zündler, Unruhestifter und nie zur Rechenschaft gezogene Kriegsverbrecher der Welt!
...und die wenigsten kapieren, dass es diesmal auch wieder nur um Geld und Macht, also die US-Wirtschaft und die Einflussnahme bzw. Vormachtstellung der USA geht...