«Er hat das Vertrauen der Menschen verloren»

Foto: epa/Szilard Koszticsak
Foto: epa/Szilard Koszticsak

BERLIN (dpa) - Ungarns rechtsnationalistischer Ministerpräsident Viktor Orban geht in der Videoaffäre um die österreichische FPÖ auf Distanz zu deren zurückgetretenem Parteichef Heinz-Christian Strache.

«Das, was Strache gesagt hat, ist inakzeptabel», sagte Orban der «Bild»-Zeitung (Freitag). «Das Wichtigste für einen Politiker ist das Vertrauen der Menschen. Strache war ein Kämpfer in eigener Sache, aber er hat das Vertrauen der Menschen verloren.» Generell wolle er sich aber nicht in die österreichische Innenpolitik einmischen, «das müssen die österreichischen Wähler entscheiden».

Das im Sommer 2017 auf Ibiza heimlich aufgenommene Skandalvideo zeigt, wie der spätere Vizekanzler Strache mit einer vermeintlichen russischen Investorin über eine Zusammenarbeit redet. Dabei geht es auch um mögliche Staatsaufträge im Gegenzug für verdeckte Wahlhilfe zugunsten der rechten FPÖ, und um strategische Einflussnahme auf Medien. Die Veröffentlichung des Videos führte zu einer schweren Regierungskrise in Österreich. Inzwischen sind keine FPÖ-Politiker mehr im Kabinett - und Strache ist auch als FPÖ-Chef zurückgetreten.

Orban hatte Strache erst Anfang des Monats in Budapest freundschaftlich empfangen. Damals pries er Österreichs Koalition aus Bürgerlichen und Rechtspopulisten als «Modell für Europa».

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