Oppositionsführer López aus Venezuela geflüchtet

Der venezolanische Oppositionsführer Leopoldo Lopez spricht zu den Medien in Caracas. Foto: epa/Miguel Gutierrez
Der venezolanische Oppositionsführer Leopoldo Lopez spricht zu den Medien in Caracas. Foto: epa/Miguel Gutierrez

CARACAS: Nach knapp eineinhalb Jahren in der spanischen Botschaft in Caracas ist der Oppositionsführer Leopoldo López aus Venezuela geflüchtet. Er habe die Botschaftsresidenz freiwillig und nach persönlicher Entscheidung verlassen, teilte Spaniens Außenministerium am Samstag mit. Es sei gelungen, den Staatsapparat der Regierung von Nicolás Maduro zu überlisten und López ins Ausland zu bringen, twitterte der selbst ernannte Interimspräsident Venezuelas, Juan Guaidó.

Einige Medien berichteten unter Berufung auf López' Vater Leopoldo López Gil, der die konservative spanische Volkspartei (PP) im Europaparlament vertritt, dessen Sohn habe bereits am Freitag heimlich die Grenze nach Kolumbien überquert und sei auf dem Weg nach Spanien.

Der 49-Jährige war 2014 festgenommen worden, nachdem bei Protesten gegen die autoritäre, sozialistische Regierung mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen waren. Ein Gericht verurteilte López wegen Anstachelung zu Gewalt zu fast 14 Jahren Haft. Er saß in Hausarrest, bis ihn am 30. April 2019 aufständische Soldaten auf Anweisung von Guaidó befreiten. Ein geplanter Umsturzversuch gegen die Regierung scheiterte allerdings. López suchte daraufhin Schutz in der spanischen Vertretung in Caracas.

Zahlreiche Regierungen und Menschenrechtsorganisationen sahen in ihm einen politischen Gefangenen. Maduro hingegen bezeichnete ihn mehrfach als «Monster» und «Mörder». Von López' Partei Voluntad Popular (Volkswille) hieß es am Samstag, dieser sei, wie alle Venezolaner, nicht völlig frei, solange in dem Land eine menschenrechtsverletzende Diktatur herrsche.

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