DARESSALAM: Nach dem Verbot einer Veranstaltung wurden in Tansania mehr als 500 Oppositionelle festgenommen. Das wollen sie sich nicht gefallen lassen.
Nach der Festnahme von mehr als 520 Anhängern und ihres Führungsteams erhebt die tansanische Oppositionspartei Chadema schwere Vorwürfe gegen die Polizei. Parteichef Freeman Mbowe kündigte eine Klage gegen den Polizeichef des ostafrikanischen Landes und einen hohen Beamten an. Er sei nach seiner Festnahme geschlagen und misshandelt worden, ebenso wie die anderen Mitglieder der Parteiführung.
Mbowe, sein Stellvertreter und früherer Präsidentschaftskandidat Tundu Lissu und andere Parteiangehörige waren am Wochenende in Mbeya im Südwesten Tansanias festgenommen worden. Dort war eine Jugendveranstaltung der Partei geplant, die die Polizei verboten hatte, da sie Chaos und eine Störung des öffentlichen Friedens befürchtete.
Lissu, der selbst Anwalt ist, kündigte Klagen wegen eines illegalen Verbots der Veranstaltung sowie wegen willkürlicher Festnahme und Folter an. Es habe keinerlei Anhaltspunkte für drohendes Chaos durch die Veranstaltung gegeben, betonte er.
Lissu war erst im vergangenen Jahr aus mehrjährigem Exil nach Tansania zurückgekehrt. Kurz zuvor hatte die tansanische Präsidentin Suluhu Hassan ein Ende des Verbots politischer Demonstrationen angekündigt.