Opferzahl nach Luftangriff laut Helfern auf 171 gestiegen

Myanmarische Soldaten fahren Militärfahrzeuge in Naypyidaw. EPA-EFE/NYEIN CHAN NAING
Myanmarische Soldaten fahren Militärfahrzeuge in Naypyidaw. EPA-EFE/NYEIN CHAN NAING

NAYPYIDAW: Nach dem verheerenden Luftangriff von Junta-Streitkräften auf ein Dorf in Myanmar mit zahlreichen Toten haben Augenzeugen die Zahl der Opfer deutlich nach oben korrigiert. Mindestens 171 Menschen seien ums Leben gekommen, darunter 38 Kinder und 24 Frauen, berichteten drei Helfer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur per Telefon. Die Männer gaben an, sich nach dem Angriff am Dienstagmorgen in der Gemeinde Pazigyi an den Rettungsarbeiten beteiligt zu haben. Kurz nach dem Angriff war von mindestens 100 Opfern berichtet worden.

Das Militär hatte am 11. April plötzlich Raketen auf den Ort in der Region Saigang im Zentrum des Landes abgefeuert, als dort ein neues Büro der Junta-feindlichen Volksverteidigungskräfte feierlich eröffnet wurde. Die Teilnehmer seien gerade beim Essen gewesen, darunter auch Kinder, hatte ein Augenzeuge gesagt. Der Angriff habe etwa 15 Minuten gedauert.

In der Region hatte zuletzt das Militär gegen bewaffnete Gruppen gekämpft, die Widerstand gegen die Junta leisten. Generäle hatten sich im früheren Birma im Februar 2021 an die Macht geputscht. Die damalige Regierungschefin Aung San Suu Kyi wurde festgenommen und wegen angeblicher Vergehen zu mehr als 30 Jahren Haft verurteilt. Das Militär geht brutal gegen alle Gegner vor.

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