OpenAI-Rivale Anthropic greift ChatGPT in Unternehmen an

Abbildung eines AI Chatbots. Foto: epa/Filip Singer
Abbildung eines AI Chatbots. Foto: epa/Filip Singer

SAN FRANCISCO: Für Entwickler von KI-Chatbots steckt das Geld vor allem im Geschäft mit Unternehmen, die Abo-Gebühren pro Mitarbeiter bezahlen. Ein Rivale von ChatGPT kommt jetzt auch in diesen Markt.

Der Chatbot ChatGPT bekommt mehr Konkurrenz im Geschäft mit großen Unternehmen. Die unter anderem von Amazon und Google unterstützte KI-Firma Anthropic bietet ihre Konkurrenz-Software Claude nun auch in einem Firmen-Abo an. Claude kann zum Beispiel Dokumente zusammenfassen, Software-Code analysieren und durch Daten-Auswertung Vorschläge für Verkaufsstrategien und die Entwicklung künftiger Produkte machen.

Diese Funktionen seien in dem Unternehmensangebot standardmäßig sofort einsetzbar, sagte Anthropic-Manager Nicholas Lin. Zugleich wolle man Kunden mit der Zeit ermöglichen, die Funktionen besser an ihre Nutzungsszenarien anzupassen. Die Unternehmens-Version kann in einem Vorgang Dokumente mit mehreren hundert Seiten oder 200.000 Zeilen Software-Code erfassen. Das werde seiner Meinung nach auf lange Sicht nicht ausreichen, aber sei ein guter Ausgangspunkt, sagte Lin.

Der ChatGPT-Entwickler OpenAI hat bereits seit rund einem Jahr ein Abo-Angebot für Unternehmenskunden - und macht genauso wie Anthropic keine Angaben zum Preis pro Mitarbeiter.

Nach dem Einstieg von Anthropic in das Geschäft gab OpenAI bekannt, dass ChatGPT inzwischen mehr als eine Million Abo-Kunden in Unternehmen und Hochschulen habe. Zuletzt hatte OpenAI im April - vor dem Start des Bildungs-Angebots - von 600.000 Kunden in dem Geschäft gesprochen.

Es gibt auch noch andere Konkurrenten: So baut etwa Microsoft seinen KI-Assistenten Copilot auf Basis von OpenAI-Technologie in seine Office-Bürosoftware ein. Lin sagte dazu, Anthropic wolle mit Claude Künstliche Intelligenz als einen «intelligenten Kollegen» etablieren, der Informationen über die Grenzen einzelner Anwendungen hinweg erfasse. Er sehe die Aufgabe von KI darin, den Nutzern Aufgaben abzunehmen, um ihre Kreativität freizusetzen.

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