SAN FRANCISCO: Ilya Sutskever ist ein führender KI-Experte und stand Pate für ChatGPT. In sein neues Start-up pumpen Investoren eine Milliarde Dollar, obwohl es noch lange kein Produkt haben wird.
Einer der führenden KI-Forscher und Miterfinder des Chatbots ChatGPT hat sich eine Milliarde Dollar für sein neues Start-up gesichert. Unter den Geldgebern sind bekannte Silicon-Valley-Investoren wie Andreessen Horowitz und Sequoia. Der 37-jährige Ilya Sutskever hatte die Firma Safe Superintelligence im Sommer nach dem Ausscheiden beim ChatGPT-Entwickler OpenAI mitgegründet. Ihr Ziel ist eine hochentwickelte Künstliche Intelligenz, die ungefährlich für Menschen sein soll.
Fünf Milliarden Dollar Gesamtbewertung
Nach Informationen der «Financial Times» wurde Safe Superintelligence bei der Finanzierungsrunde insgesamt mit fünf Milliarden Dollar bewertet. Damit dürften sich die Investoren mit ihrer Finanzspritze ein Fünftel der Anteile gesichert haben. OpenAI ist laut Medienberichten gerade dabei, sich frisches Kapital zu einer Gesamtbewertung von 100 Milliarden Dollar zu besorgen.
Die Frage, ob KI-Systeme gefährlich für die Menschheit werden könnten, wenn sie erst einmal leistungsstärker und eigenständiger sind, beschäftigt die Branche schon seit Jahren. Es gibt immer wieder Warnungen von Experten sowie Versuche von Regierungen, Risiken durch strikte Vorgaben und Meldungspflichten zu minimieren.
«Das Besondere an dem Unternehmen ist, dass sein erstes Produkt die sichere Superintelligenz sein wird - und es davor nichts anderes herausbringen wird», sagte Sutskever bei der SSI-Gründung dem Finanzdienst Bloomberg. So werde man sich kommerziellem Druck und einem Wettlauf mit anderen KI-Laboren entziehen.
Gescheiterter Coup gegen OpenAI-Chef
Sutskever war Forschungschef bei OpenAI. Im vergangenen Jahr war er an dem überraschenden Rauswurf des OpenAI-Chefs Sam Altman beteiligt, der nur wenige Tage später nach Druck von Mitarbeitern und des Großinvestors Microsoft wieder rückgängig gemacht wurde. Sutskever blieb danach im Hintergrund und verließ den ChatGPT-Entwickler im Mai.