«Opec+» einigt sich auf Öl-Förderkürzung um 1,2 Million Barrel am Tag

Foto: epa/Florian Wieser
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WIEN (dpa) - Stundenlang haben Opec- und Nicht-Opec-Staaten in Wien verhandelt. Am Ende erreichen sie eine Förderkürzung, die viele Experten erwartet hatten. Der Ölpreis reagiert prompt.

Das Ölkartell Opec hat sich mit den verbündeten Nicht-Opec-Ländern einschließlich Russland («Opec+») auf eine Drosselung der Ölproduktion geeinigt. Für Autofahrer und Verbraucher weiterer Öl-Endprodukte könnte es aufgrund der geringeren Menge des Rohstoffs daher künftig teurer werden.

Wie der iranische Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh am Freitag in Wien dem iranischen Staatsfernsehen sagte, wollen die 25 kooperierenden Staaten künftig 1,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl pro Tag weniger fördern. Dabei entfallen 800.000 Barrel auf die 15 Opec-Staaten, die restlichen 400.000 auf die Verbündeten.

Der Einigung waren stundenlange Beratungen vorausgegangen - vor allem zwischen Saudi-Arabien, dem Iran und dem Nicht-Opec-Staat Russland gab es dem Vernehmen nach viel Gesprächsbedarf. Bereits am Donnerstag hatten sich Vertreter der 15 Opec-Staaten zu Verhandlungen getroffen, allerdings noch keine Ergebnisse verkündet. Der Iran wird aufgrund der US-Sanktionen von den Kürzungsplänen ausgenommen.

Seit Anfang Oktober ist der Ölpreis um fast 30 Prozent gesunken. Schon die ersten Gerüchte über eine Einigung der «Opec+» sorgten aber für einen deutlichen Anstieg. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Freitagnachmittag 63,04 US-Dollar, das waren 2,98 Dollar mehr als am Donnerstag. Anfang Oktober hatte der Preis für ein Barrel Brent zeitweise bei mehr als 85 Dollar gelegen.

Experten hatten am Freitag vor den Beratungen tägliche Kürzungen von einer Million Barrel und mehr erwartet. Analyst Jan Edelmann von der HSH Nordbank hielt es angesichts der langen Verhandlungen auch für möglich, dass Saudi-Arabien notfalls allein eine Kürzung um bis zu 1,2 Millionen Barrel durchsetzen könnte, sollte es keine Einigung geben.

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Rudolf Lippert 09.12.18 15:00
Öl und Benzinpreis
In D beträgt der Steueranteil um die 70% auf Benzin. Noch Fragen? Es ist klar, dass die Ralley weiter nach oben gehen wird. Nur verständlich, dass die Förderer sich auch Ihren Anteil holen. Holen sie ihn nicht werden die Staaten weiter melken. Klima-Abgabe wäre jetzt das angesagte Mittel. Pro l 20c, 30c, ach es geht rasend schnell zu Ende mit dem Planeten, also besser gleich 50c (oder noch besser gleich 70?) in einem ganz kleinen ersten Schritt, versteht sich. Ein nach oben offenes System. Ach ja die Alternative Strom: Steueranteil 57 %, da geht auch noch viel, ist ja bereits angesagt..
Ingo Kerp 09.12.18 14:59
Das freut aber die USA. Alle Opec und Nicht-Opec Oelfoerderer haben der Senkung der Foerdermenge zugestimmt. Lediglich die USA produzieren weiterhin auf Teufel komm raus und behalten ihren 1. Platz als groeßtem Oelfoerderer mit der Frackingmethode.