Online-Dienstleister müssen Steuern zahlen

Betroffen sind auch Onlinedienstleister für Liefertätigkeiten. Archivbild: Adobe Stock
Betroffen sind auch Onlinedienstleister für Liefertätigkeiten. Archivbild: Adobe Stock

BANGKOK: Im neuen Jahr tritt die E-Business-Steuer in Kraft, als Teil des Steuerreformplans des Finanzministeriums, um nachhaltige öffentliche Einnahmen zu generieren.

Die E-Business-Steuer soll Fairness zwischen in- und ausländischen Unternehmern schaffen, die ihre Dienstleistungen über Online-Plattformen anbieten. Derzeit kann das Finanzamt die Mehrwertsteuer (VAT) von im Ausland ansässigen Unternehmern nicht einziehen, da diese keine ständige Niederlassung in Thailand haben und somit nach thailändischem Recht nicht umsatzsteuerpflichtig sind. Sobald die E-Business-Steuer eingeführt ist, werden ausländische Unternehmen, die Online-Dienste anbieten, gezwungen sein, sich für die Mehrwertsteuerpflicht beim Finanzamt zu registrieren.

Nach dem Gesetzesentwurf müssen sich ausländische Betreiber digitaler Plattformen, die Dienstleistungen (einschließlich Online-Spiele, Sticker-Downloads, Online-Werbung, digitale Inhalte und Online-Hotel-Buchungen) anbieten, bei einem jährlichen Umsatz von mehr als 1,8 Millionen Baht in Thailand für die Zahlung der Mehrwertsteuer registrieren lassen und unterliegen der Umsatzsteuerpflicht. Das Finanzministerium erwartet Einnahmen von rund 4 Milliarden Baht.

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Jörg LOHKAMP 13.01.21 16:52
Hallo Christian ...
danke für die freundliche Hilfe - in Sachen Umsatzsteuerpflicht in Thailand - , alles Gute aus D-Land.
Christian 13.01.21 13:22
Sind 1,8 Mio. Baht, unter der Grenze besteht keine Umsatzsteuerpflicht, daher versuchen Bekannte von mir auch unter der Grenze zu bleiben oder schieben Aufträge. Muss dann in der Familie halt über mehrere Leute laufen, wen man im Jahr ein paar Millionen Baht einnimmt.
Jörg LOHKAMP 13.01.21 05:01
Korrektur ...
sollte natürlich heißen = Damit ist gewährleistet das Einzelunternehmen + Kleinunternehmen
-NICHT- übermäßig belastet werden.
Jörg LOHKAMP 13.01.21 04:37
Herr Lippert ...
vielleicht ist ihnen ja bekannt, ob es in Thailand - wie auch in Deutschland - eine Freigrenze gibt, unter der es KEINE Steuerpflicht gibt. Wenn nicht, sollte eine solche -Freigrenze- eingeführt werden,
z.B. für Privat-Personen bis 150.000 Baht, für Einzel-Unternehmer bis 250.000 Baht, darüber hinaus sollte
die 1. Mio.Bath Steuerfrei gestellt sein - für Unternehmen mit -weniger als 5-10 Mitarbeitern.
Damit ist gewährleistet das Einzelunternehmen + Kleinunternehmen übermäßig belastet werden.

Die Freigrenzen sollten dabei - in regelmäßigen Abständen - angepaßt werden.
Jörg LOHKAMP 13.01.21 02:22
Hallo Herr Lippert,
die 1000 Bath Umsatz sollten - lediglich als eine Fiktive Summe dienen - stehen lediglich für
" einen kleinen Umsatz " - ab der eine Besteuerung stattzufinden hat.

Hier ist schon oft davon die Rede dass - gerade internationale Multi-Milliarden große Unternehmen aber auch regional tätige Großunternehmen - sich zunehmend der Steuerpflicht entziehen, daher sollten die Gesetze so angepasst werden das -KEINE STEUERFLUCHT- mehr möglich ist.

Steuern müssen da bezahlt werden - in dem Land wo das Unternehmen tätig ist - nicht wo es für ein Unternehmen STEUERLICH am günstigsten ist. Das würde es auch gegen Ausgliederung einzelner Abteilungen eines Multis a´la Amazon, Google, Apple etc. helfen.

Diese Unternehmen bekommen DANN zunehmend Schwierigkeiten + ZAHLEN -ODER- könnten dann in immer mehr Ländern nicht mehr tätig werden.

Das würde dann anderen Unternehmen neue Möglichkeit eröffnen + die bisher von Milliarden-Dollar Unternehmen beherrscht werden - bisher hat sich doch kein Staat wirklich getraut gegen die
" bekannten (vor allem) US-Konzerne " a´la Amazon + Co. vorzugehen.

Dazu gehört es einer " international abgestimmten Aktion " - aber bitte nicht unter Führung der G20,
dann würde man " den Bock zum Gärtner " machen. Also nur EINE ALLIANZ - OHNE DIE USA.

Wenn dann die entsprechenden Gesetze verschärft werden + auch auf nationaler Ebene großflächig Anwendung finden, zahlen auch internationale Multis ihre Steuer + nicht nur inländische Kleinunternehmer.
Rudolf Lippert 12.01.21 23:52
Herr Lohkamp
1000 Baht Umsatz... Meinen Sie Jahresumsatz? Oder Stundenumsatz oder was jetzt? Wer ist ein Unternehmen bei so einem Umsatz? Ich glaube mit einem Registrierungszwang täten Sie am allerwenigsten den Finanzämtern einen Gefallen. Bei 1000 Baht werden Waren eingezogen, Tätigkeiten verboten, Strafrechtliche Verfolgung... Mann o Mann da wird mir schon ganz komisch. 1000 Baht sind zur Zeit um die 30 Euro... (Also jemand der aus seinem Garten mal ein paar Böhnchen usw. verkauft). Das ist doch genau das: die inländischen Firmen werden schikaniert und die internationalen "kratzt" sowas überhaupt nicht. Die Multis kacken doch auf sowas und halten sich den Bauch vor Lachen. Nur die inländischen werden voll schikaniert und abkassiert. Das würde ich nochmal überdenken...
Rudolf Lippert 12.01.21 22:25
Wenn ich das schon lese....
"...soll Fairness ... schaffen". So eine Fairness haben wir in der EU oder gar weltweit bereits. Das ist die Fairness mit der die kleinen inländischen Firmen (die die meisten Arbeitsplätze stellen und Steuern/Abgaben zahlen) weiter stark besteuert werden und die Multis tausend Möglichkeiten haben sich zu entziehen/umzugestalten und sich wie ein Cameläon allem anpassen können. Vermutlich werden bei den inländischen Firmen die neuen nachhaltigen öffentlichen Einnahmen generiert werden. Wie sollen sich die auch entziehen oder wie können die international gestalten? Eine Limited nach Panama-Recht gründen? Oder z.B. eine Schweizer- oder Sonstwo Firma, die den ganzen Kram online generiert (beispielsweise auf russischen oder afrikanischen Servern) und dann nicht tätig wird, sondern an lokale People vor Ort die Aufträge zur Erfüllung weitergibt usw. usw.? Nur weil TH eine neue Steuer einführt werden ausländische Firmen, die Online-Dienste anbieten, gezwungen sein ... .Forget it. Diese Kraft hat nicht einmal Deutschland.
Jörg LOHKAMP 12.01.21 19:37
Da hilft nur eines ....
das Gesetz so anpassen das -bereits ab dem 1000 Bath Umsatz - sich JEDES Unternehmen in Thailand beim Finanzamt zu registrieren hat. Wer dem nicht nicht nachkommt, ist jede Tätigkeit verboten + wird strafrechtlich verfolgt, alle finanziellen Guthaben eingezogen / + Waren werden konfisziert + zugunsten der Staatskasse verwertet.

Gerade, unter der gegenwärtigen Regierung, sollte es doch ein einfaches sein entsprechende Gesetzte - kurzfristig - zu verabschieden.
Thomas Thoenes 12.01.21 17:07
@Dave Brunner
Kleine Einführung in die Praxis... Agoda & Co. inkl. Facebook generieren ihre Werbeeinahmen über genau so viele Unterfirmen/Zweigstellen/Representoffis etc. wie sie für das jeweilige Land brauchen um dort keine Steuern zu zahlen. Sie zahlen außerdem schon im Lande des Firmesnsitzes Steuern und wenn kein Steuerabkommen mit z.B. Thailand vorliegt, wird halt wie beschrieben gesplittet.
Dave Burner 12.01.21 15:03
Ich würde mal behaupten agoda & Co inkl. Facebook
Haben einen leicht höheren Umsatz von 1.8 Mio thb und so oft könnten sie die Firmen nicht splitte dass sie drunter kommen würden. Und was spricht den bitte dagegen Steuern dort zu zahlen wo der Umsatz generiert wird. Starbucks in eu lässt grüßen Mrd. Gewinn und gezahlte Steuern tendieren gegen 0.

Aber dir bösen farmer, welche staatliche Hilfen bekamen die denn? Wieviel Gewinn fährt denn so eine kleine Baufirma ein?
Thomas Thoenes 12.01.21 11:37
Da ist sie wieder. Die Glaskugel-Erwartung.
Natürlich werden die Unternehmen ihre Firmen nicht splitten und somit jeweils unter den 1,8 MIO Baht bleiben. Alle werden brav ihre Steuern zahlen und auf Einnahmen verzichten und wenn sie nicht gestorben sind...