SULZ: Olympiasieger Matthias Steiner befürwortet die Austragung der Olympische Spiele in Tokio. «Einzig aus Athletensicht ist es richtig und zwingend notwendig, die Spiele auszutragen, denn mancher Athlet hört auf oder andere sind in der Form ihres Lebens, das darf man nicht wegwerfen. Das Jahr zu verschieben, war für einige schon der Horror. Ansonsten ist der Zeitpunkt denkbar ungünstig und darf natürlich nicht von vielen tausenden Menschen begleitet werden», sagte der Gewichtheber-Olympiasieger von 2008 der Deutschen Presse-Agentur.
Der gebürtige Österreicher, der mit seiner Familie in der Gemeinde Sulz im Weinviertel nördlich von Wien lebt, kann sich sogar einen positiven Effekt vorstellen. Der Sport habe die Chance, in den Vordergrund zu rücken, «wenn kommerzielle Dinge eine untergeordnete Rolle spielen», sagte Steiner. «Der sportliche Wert ist genauso groß wie bei allen anderen Spielen zuvor.»
Der 38-Jährige, der mit seinem Olympiasieg die Menschen weltweit gerührt hatte, als er die Goldmedaille seiner bei einem Autounfall getöteten Frau widmete und ein Foto von ihr präsentierte, meinte: «Athleten sind wie Künstler Unterhalter. Unterhalten werden will vor allem ein Publikum. Das fehlt! Wenn die Berichterstatter mitspielen, dann sehe ich sogar die Chance, dass die Athleten die ein oder andere Minute mehr haben, medial zu glänzen. Einzig die Feier danach mit Freunden und Wegbegleitern fehlt, das tut weh.»