LANDSHUT: Das Heim-Turnier ist für die Spieler der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft in diesem Jahr enorm wichtig. Bis zu den Olympischen Spielen in Mailand gibt es nur wenige Tests.
Für Bundestrainer Harold Kreis beginnt Olympia 2026 in Landshut. Mit dem Deutschland Cup startet bereits ab Donnerstag die Vorbereitung und vor allem das Spieler-Casting auf das Eishockey-Highlight in rund 15 Monaten in Mailand. «Unsere Gedanken gehen schon in Richtung Olympia 2026», sagte der 65-Jährige.
Mit den NHL-Cracks Leon Draisaitl (Edmonton Oilers), Tim Stützle (Ottawa Senators), Moritz Seider (Detroit Red Wings) und JJ Peterka (Buffalo Sabres) verfügt Kreis über Weltklasse-Profis. In Italien wird das Quartett mit den weiteren NHL-Spielern Nico Sturm (San Jose Sharks) sowie Lukas Reichel (Chicago Blackhawks) die womöglich beste deutsche Eishockey-Nationalmannschaft stellen. Bei Olympia 2018 in Pyeongchang gab es zwar Silber, es fehlten in Südkorea allerdings sämtliche Stars aus Nordamerika.
Drei Spiele beim Deutschland Cup als Schaufenster
Ab Donnerstag beginnt nun der harte Kampf um die Kader-Plätze. Mit den Spielen beim Deutschland Cup gegen Dänemark am Donnerstag (19.45 Uhr/MagentaSport), zwei Tage später gegen die Slowakei (18.00 Uhr/MagentaSport) und zum Abschluss am Sonntag gegen Österreich (15.00 Uhr/MagentaSport) haben die Spieler aus der Deutschen Eishockey Liga die Chance, auf sich aufmerksam zu machen. «Für uns ist es ein Schaufenster für Olympia 2026», erklärte Sportdirektor Christian Künast.
Anders als beispielsweise im Fußball gibt es im Eishockey nur wenige Möglichkeiten zum Testen. Der Deutschland Cup ist neben der WM 2025 in Dänemark und Schweden sowie dem Deutschland Cup 2025 die einzige Chance für Kreis, mit den Spielern direkt zu arbeiten. Weitere Maßnahmen wird es nicht geben und sind auch nicht erwünscht. «Wir machen den Spieler damit eher müde. Wir wollen bei unseren Saison-Höhepunkten bestmöglich und ausgeruht in ein Turnier gehen», betonte Künast. Im kommenden Sommer wird es noch ein kurzes Camp geben, dort geht es jedoch um organisatorische Dinge in Richtung Olympia.
Keine Experimente in Landshut
Nicht ohne Grund hat der Bundestrainer nun beim Deutschland Cup auf Experimente verzichtet. Mit Markus Schweiger (22/Löwen Frankfurt) gibt es nur einen Neuling. Ansonsten sind zahlreiche Leistungsträger dabei und sollen den vierten Turniersieg in Serie sichern. «Es ist eine starke Mannschaft, gute Mannschaft mit viel Länderspiel-Erfahrung», sagte Coach Kreis.
Mit dem zweifachen Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl (32/Adler Mannheim) sowie Patrick Hager (36/EHC Red Bull München) bekommen zwei Routiniers die Chance. Beide waren zuletzt 2022 bei Olympia auf dem Eis, jetzt dürfen sich die beiden Top-Profis erneut zeigen. «Ich will einen Eindruck von ihnen bekommen», erklärte Kreis. «Sie sind zwei Leader in der Kabine und zwei Leader auf dem Eis.»
Berliner Stars fehlen
Fehlen werden beim Deutschland Cup unter anderem die Berliner Jonas Müller, Frederik Tiffels, Kai Wissmann und Leo Pföderl, die wegen der Belastung durch die Champions Hockey League pausieren dürfen. Bei Kreis waren sie in der Vergangenheit im Nationalteam gesetzt und haben auch für Olympia gute Karten. Der Großteil hat seinen Platz allerdings nicht sicher. Die Zeiten sind vorbei, als ein deutscher Pass einen Eishockey-Profi fast direkt in die Nationalmannschaft führte.