WIEN: Ihr Verhältnis gilt als angespannt. Zwischen dem österreichischen Bundespräsidenten und dem FPÖ-Chef liegen eine Entlassung und barsche Worte. Wird es in den Sondierungsgesprächen anders sein?
Nach der Parlamentswahl in Österreich haben die Sondierungsgespräche begonnen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfing in der Präsidentschaftskanzlei den Wahlsieger, FPÖ-Chef Herbert Kickl. Nach dem Treffen äußerten sich die beiden nicht. Kickl will seine Eindrücke am Samstag mitteilen.
In Österreich ernennt der Bundespräsident den Bundeskanzler, zuvor muss er offiziell den Auftrag zur Regierungsbildung erteilen. Zuvor will Van der Bellen mit allen Parteispitzen Sondierungsgespräche führen. Am Montag folgen ÖVP-Chef und Bundeskanzler Karl Nehammer sowie SPÖ-Chef Andreas Babler.
Vor dem Treffen mit dem Bundespräsidenten hatte der FPÖ-Chef sich «sehr, sehr gespannt» gezeigt. Das Verhältnis zwischen den beiden gilt als angespannt: Kickl bezeichnete 2023 das heute 80-jährige Staatsoberhaupt als «Mumie in der Hofburg». Van der Bellen hat hingegen immer wieder zumindest indirekt seine Vorbehalte gegen die rechte FPÖ gezeigt. Zudem entließ der Bundespräsident nach der Ibiza-Affäre den damaligen Innenminister Kickl aus dem Amt.