WIEN: Die umstrittene Vorsitzende der österreichischen Sozialdemokraten (SPÖ), Pamela Rendi-Wagner, ist im Kampf um die Parteiführung gescheitert. In einer Umfrage unter den 148.000 Mitgliedern belegte sie mit 31,4 Prozent den dritten und letzten Platz, wie eine Parteivertreterin am Montag bekanntgab.
Ihr wichtigster Herausforderer, der burgenländische Ministerpräsident Hans Peter Doskozil, gewann die Befragung, blieb jedoch mit 33,7 Prozent deutlich von einer Mehrheit entfernt. Der als linker Parteirebell bekannte Andreas Babler kam ebenfalls vor Rendi-Wagner auf 31,5 Prozent.
Die Mitglieder-Befragung gilt als wichtiges Signal, aber nicht als finale Entscheidung. Formell soll über die Vorsitzfrage erst am 3. Juni bei einem Parteitag abgestimmt werden.
Doskozil gilt als Rendi-Wagners schärfster Kritiker. Der ehemalige Verteidigungsminister steht im Gegensatz zur bisherigen Parteichefin für eine restriktivere Migrationspolitik sowie für starke staatliche Eingriffe zur Bekämpfung von Inflation und Armut.
Die ehemalige Gesundheitsministerin Rendi-Wagner leitet die Partei seit 2018. Die SPÖ konnte unter ihrer Führung nicht vom Unmut der Bevölkerung über die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs profitieren. Derzeit liegen die Sozialdemokraten in Umfragen gemeinsam mit der konservativen Kanzlerpartei ÖVP klar hinter der rechten FPÖ.