LINZ (dpa) - Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) fordert von seinem Koalitionspartner FPÖ eine klare Haltung gegenüber den «Identitären».
«Ich dulde keinen schwammigen Umgang mit dieser rechtsextremen Bewegung. Daher erwarte ich, dass die FPÖ klar Position bezieht und wenn es hier Verbindungen gibt, auch durchgreift und diese trennt», sagte Kurz den «Oberösterreichischen Nachrichten». Jede Art der Verflechtung gehöre aufgelöst. «Rechtsradikale sind um nichts besser als islamistische Extremisten.»
Laut Zeitung sollen FPÖ und «Identitäre» in einer Villa in Linz auf örtlicher Ebene jeweils eine Art politisches Zentrum betrieben haben. Es gab auch in der Vergangenheit immer wieder Berührungspunkte. Wahlsiege der Freiheitlichen wurden von den «Identitären» oft positiv kommentiert, auch waren «Identitären»-Vertreter auf Treffen der FPÖ. Der heutige Innenminister Herbert Kickl sprach als damaliger FPÖ-Generalsekretär im Oktober 2016 auf einer Veranstaltung («Verteidiger Europas»), an der auch «Identitäre» teilnahmen.
Die «Identitären» waren jüngst ins Rampenlicht geraten, weil der mutmaßliche Attentäter von Christchurch ihnen etwa 14 Monate vor der Tötung von 50 Menschen eine Spende über 1500 Euro überwiesen hat. Die Staatsanwaltschaft untersucht nun etwaige weitere Verbindungen zwischen der rechten Organisation und dem 28-jährigen Australier.