Unter fünf Prozent Neuinfizierte

​Nein zu Coronabonds

Foto: epa/Christian Bruna
Foto: epa/Christian Bruna

WIEN: In Österreich werden die im Kampf gegen das Coronavirus erlassenen Einschränkungen erst bei einer deutlichen weiteren Senkung der Zahl der Neuinfizierten zurückgenommen. «Wir wollen, dass die Zahl der Neuerkrankungen unter fünf Prozent liegt», sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) der «Kronen Zeitung» (Sonntag). Die Maßnahmen zeigten langsam Wirkung. «Aber wir sind noch weit, weit vom Ziel entfernt.»

In der Alpenrepublik gilt seit zwei Wochen eine weitgehende Ausgangsbeschränkung. Die bis 13. April geltenden Maßnahmen sollen im Lauf der nächsten Woche überprüft werden. Eine erste Lockerung sei bei der Wiederöffnung der Parks nicht zuletzt in Wien denkbar, deutete Anschober an. In Österreich waren am Sonntagmittag rund 8500 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Die tägliche Zuwachsrate lag zuletzt bei knapp unter zehn Prozent.

Das Gesundheitsministerium wies die Kritik der Opposition zurück, dass die Zahl der Tests gesunken sei. Das hänge mit dem Meldesystem und den neu dazugekommenen Laboren zusammen, hieß es.

In der Kärnter Gemeinde Heiligenblut wurde die 14-tägige Quarantäne am Sonntag aufgehoben. Dort war nach einigen Coronafällen die Abreise der 90 österreichischen Gäste unterbunden worden. Ausländische Gäste hatten den Ort verlassen dürfen, wenn sie zusicherten, sich nach Ankunft in Heim-Quarantäne zu begeben.


Österreich bleibt hart: Nein zu Coronabonds

WIEN: Der österreichische Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hat das Nein seines Landes zur Einführung sogenannter Coronabonds bekräftigt. «Wir dürfen die Fehler vergangener Krisen nicht wiederholen, sonst droht nach Corona gleich die nächste Schuldenkrise», teilte Blümel am Sonntag der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit. Für die Unterstützung der am stärksten betroffenen Länder sei genügend Geld da.

Mit dem Europäischen Rettungsschirm mit einem aktuellen Volumen von 410 Milliarden Euro gebe es ein für solche Krisensituationen wirksames Instrument. Eurobonds seien für ihn eine rote Linie. Die Krise dürfe keine Hintertür für Forderungen vergangener Jahre sein. «Viele der Länder, die jetzt unter dem Deckmantel der Krise nach Gemeinschaftsschulden rufen, haben vor wenigen Monaten Ausnahmen vom Stabilitätspakt gefordert», sagte Blümel in Anspielung auf Italien.

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