Odyssee Kettensägen-Reparatur

Odyssee Kettensägen-Reparatur

Ein Leser fühlt sich von einer bekannten Baumarktkette über den Tisch gezogen:

Alles begann damit, dass meine Kettensäge, die ich vor 20 Jahren mit aus Deutschland gebracht habe, vor drei Monaten ihren Geist aufgab. Also musste jetzt eine neue her. Nach einiger Suche und Vergleichen in verschiedenen Baumärkten, habe ich mich dann für eine Kettensäge in einem großen Baumarkt in Bangsaray entschlossen. Die Säge machte auf mich einen ordentlichen Eindruck und auch der Preis von 4.700 Baht war insoweit auch gerechtfertigt. Also ließ ich mir von dem Personal erst mal alles erklären und zeigen. Leider kam es da aber auch gleich zu Problemen von Seiten des Personals. Beim Zusammenbauen der Säge musste ich hilfreich mit anpa­cken, da dem Personal nicht so ganz klar war, wo nun was hinkommt. Ich zeigte es ihnen dann mit einem Lächeln und alles lief prima ab. Mein Name und Anschrift wurden in den Garantieschein genau eingetragen und nun ging es an die Kasse.

Daheim angekommen, habe ich gleich Benzin und Öl eingefüllt und so ging es ans Werk mit meiner neuen Säge, denn ich musste einige starke Äste und auch einiges an Hecken wegschneiden. Nach ca. einer Stunde Arbeit, die Säge funktionierte einwandfrei, wie meine deutsche Maschine, wurde es dunkel, so dass ich die Arbeiten am nächsten Tag fortgesetzt habe. Nach guten fünf Stunden beendete ich die Arbeiten mit der Säge, denn erst musste ja mal Luft geschaffen werden damit ich an den Bäumen weitermachen konnte. Aber dazu benötigte ich Hilfe, da ich durch einen Unfall gehbehindert bin und nicht mehr auf einer Leiter stehen kann.

Nach ca. drei Wochen fand ich einen Thai, der diese Arbeit für ein kleines Taschengeld übernehmen wollte. Bis dahin hatte ich bereits einige Äste abgesägt, die ich vom Boden aus erreichen konnte. Die Säge funktionierte ohne Probleme, einfach super. Als dann der Thai seine Arbeit mit der Säge beginnen wollte, kam es zu Problemen. Ich dachte zuerst, der Thai kennt sich mit dem Ding nicht aus, also habe ich den Versuch gemacht, die Säge wieder zum Laufen zu bringen, denn kurz vorher war ja noch alles in Ordnung. Aber auch ich habe sie dann nicht wieder zum Laufen gebracht, da der Motor blo­ckierte, sprich, ich konnte sie nicht mehr anziehen. Ich habe sie dann kurz von allen Seiten betrachtet, denn es hätte ja sein können, dass sich vielleicht ein Stück Holz verklemmt hatte, doch das war nicht der Fall. Also fuhr ich mit der Säge und dem Garantieschein zu dem Baumarkt in Bangsaray.

Im Baumarkt angekommen schilderte ich das Problem und legte meinen Garantieschein vor, der dann auch gleich fachmännisch in Augenschein genommen wurde. Man teilte mir mit, dass die Säge nach Bangkok geschickt werden müsste und dieses vier bis sechs Wochen dauern würde. Man wollte mich dann telefonisch informieren. Nach fast sieben Wochen erhielt ich dann den Anruf und meine Frau hatte mit dem Personal gesprochen. Man sagte ihr, dass die Säge noch in Bangkok sei und auch noch nicht repariert wäre, da ich zuerst 1.960 Baht zahlen müsste. Die Reparatur würde dann nochmal bis zu sechs Wochen dauern. Ich dachte mir, was das soll? Schließlich handele es sich doch um einen Garantiefall. Meine Frau sagte mir, dass wir zum Baumarkt fahren sollten, um das zu klären. Dort teilte man uns dasselbe mit, ich hätte den Betrag zu entrichten. Meinen Einwand, dass ich Garantie auf die Säge habe, bejahte man, jedoch nicht auf die Teile im Inneren der Säge. Ich war mit meiner Geduld am Ende und ließ den Marktleiter kommen. Aber auch der bestätigte, dass ich erst zahlen müsste und dann die Säge repariert wird, da auf Motorenteile keine Garantie besteht. Ich empfinde das als sehr unverschämt, dass Kunden in dieser Form über den Tisch gezogen werden. Ich für meinen Teil werde diesen Baumarkt nur noch einmal betreten, nämlich dann, wenn ich meine Säge wieder abhole.

Peter Maier, Bangsaray

Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht!


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Leserkommentare

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Jan-Frederic Czatorisky 04.04.18 09:13
Und auch bei Brillen
.... ist es nicht anders. Nachdem meine Trifokalbrille kaputt gegangen war, liess ich bei einer "namhaften" Optikerkette in Pattaya eine neue anfertigen. Das war schlussendlich teurer als in Wien bei Filmann. Dass sich nach wenigen Monaten die Beschichtung der Glaeser aufzuloesen begann, war fuer das Geschaeft natuerlich kein Mangel und ergi kein Garantiefall. Aus Kulanz bot man mir aber eine neue Brille zum gleichen Preis an. Ich habe dann meine kaputte repariert und schlussendlich beim Heimaturlaub bei Fielmann eine neue bekommen, die ein Drittel gekostet hat. Nicht alles ist schlecht, aber manches ist wirklich mies.