WHO ist keine internationale Seuchenpolizei

«NZZ» 

Logo und Gebäude des Hauptsitzes der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Foto: epa/Martial Trezzini
Logo und Gebäude des Hauptsitzes der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Foto: epa/Martial Trezzini

ZÜRICH: Die «Neue Zürcher Zeitung» kommentiert am Samstag den Schlussbericht der WHO zur Entstehung der Coronavirus-Pandemie in der chinesischen Stadt Wuhan:

«Obwohl die WHO viel Zeit und Energie in die Reise ihrer Experten nach China investiert hatte, blieben viele Fragen offen. Eine Erklärung von 13 Ländern, unter ihnen die USA, Kanada, Israel und Tschechien, zeugt von der Unzufriedenheit vieler WHO-Mitglieder. Sie kritisieren, dass die internationalen Experten erst nach langer Verzögerung nach China reisen konnten und dass sie nicht zu allen Daten und Proben Zugang erhielten.(...)

Für die Prävention einer künftigen Pandemie wäre es hilfreich zu verstehen, wie Covid-19 entstanden ist. Daher ist die Frustration in Genf begreiflich. Doch sie ist alles andere als überraschend: Die WHO ist keine internationale Seuchenpolizei. Sie kann nicht einfach Ermittler aussenden, wenn irgendwo eine neue ansteckende Krankheit auftritt.(...)

Die Großmacht China hingegen lässt sich zu nichts drängen und schon gar nicht zwingen. Die Kommunistische Partei macht die Regeln für alles, was in der Volksrepublik geschieht. Für eine Untersuchung durch ausländische Experten gilt das ganz besonders. Die chinesischen Machthaber geben die Deutungshoheit nicht aus der Hand.»

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