ZÜRICH: Die «Neue Zürcher Zeitung» kommentiert am Samstag die Militärhilfe Nordkoreas für Russlands Krieg gegen die Ukraine:
«Zwar lässt sich noch nicht abschätzen, was Kim Jong Uns Sturmtruppen auf dem Schlachtfeld auszurichten vermögen. Doch fest steht: Kim wird gegenüber Putin nicht umsonst Nachbarschaftshilfe leisten. Neben Energieträgern, Maschinen und Lebensmitteln sucht der hochgerüstete, aber verarmte Staat russisches Know-how für U-Boote, Satelliten, Raketen- und Nukleartechnologie. Je mehr davon die Russen teilen, desto ungemütlicher wird es für Südkorea. Kims Generäle sind darauf erpicht, die Schlagkraft der Armee zu erhöhen.
Mit jedem Kriegstag im fernen Europa sammelt die nordkoreanische Armee wertvolle Kampferfahrung für einen möglichen Konflikt auf der koreanischen Halbinsel. (.) Südkorea hat daher ein eminentes Interesse, dieses Experiment zu beenden und einen substanziellen Beitrag zur Verteidigung der Ukraine zu leisten. Mit der Lieferung von Flugabwehrsystemen, Panzern, Mehrfachraketenwerfern oder Kampfflugzeugen würde Seoul unter Beweis stellen, dass es die Prioritäten richtig setzt - und nicht den russischen Aggressor aus wirtschaftlich-diplomatischen Erwägungen schont.»