Norwegischer Ermittler in Drogenprozess zu 21 Jahren Haft verurteilt

Foto: Freepik/Kjpargeter
Foto: Freepik/Kjpargeter

OSLO: Ein norwegisches Berufungsgericht hat einen früheren Top-Ermittler in einem langwierigen und aufsehenerregenden Drogen- und Korruptionsprozess zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt. Der mittlerweile 62 Jahre alte Ex-Polizist wurde am Freitag von dem Gericht in beiden Anklagepunkten - Mitwirkung zum Drogenschmuggel sowie schwere Korruption - für schuldig befunden. Damit hielten die Osloer Richter den Urteilsspruch einer Vorinstanz von vor fast drei Jahren aufrecht.

Der Angeklagte, der mehrmals seine Unschuld beteuert hatte, legte unmittelbar nach dem Verlesen des 80-seitigen Urteils Berufung ein. Das ist zum Beispiel wegen möglicher Verfahrensfehler vor dem Obersten Gericht Norwegens möglich.

Bis zu seiner Verhaftung Anfang 2014 galt der Beamte als hoch angesehen und als unkonventioneller Ermittler mit hervorragenden Kontakten. Unter anderem klärte er einen Einbruch in ein Schloss der norwegischen Königsfamilie auf, bei dem seltene Antiquitäten gestohlen worden waren. Doch dann begann sein Fall: 2016 wurde er wegen Korruption und Drogenvergehen angeklagt, vom Bezirksgericht in Oslo dann im September 2017 zu 21 Jahren Haft verurteilt.

Das Gericht verurteilte ihn damals mit der Begründung, dass er neun Jahre lang vorsätzlich und systematisch den Import von insgesamt fast 14 Tonnen Haschisch unterstützt habe. Auch der schweren Korruption habe er sich schuldig gemacht, weil er seine leitende Stellung ausgenutzt habe.

Ein Drogenhändler hatte damals gegen den Polizisten ausgesagt und war zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Seine Gefängnisstrafe wurde nun vom Berufungsgericht um zwei Jahre verringert.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.