Nordkoreaner gelingt Flucht über befestigte Grenze

Südkoreanische Soldaten stehen an der Südseite von Panmunjom in der entmilitarisierten Zone. Foto: epa/Lee Jin-man / Pool
Südkoreanische Soldaten stehen an der Südseite von Panmunjom in der entmilitarisierten Zone. Foto: epa/Lee Jin-man / Pool

SEOUL: Einem Nordkoreaner ist nach Militärangaben die Flucht über die stark befestigte innerkoreanische Grenze nach Südkorea gelungen. Der Mann sei am Mittwochmorgen (Ortszeit), 14 Stunden nach der Überquerung der Grenze und einer großangelegten Suche im östlichen Kreis Goseong aufgegriffen worden, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte am Mittwoch mit. Der Mann war demnach vorher von Überwachungskameras nahe der militärischen Demarkationslinie zwischen beiden Ländern gefilmt worden.

Als der Mann aufgegriffen worden sei, habe er seine Absicht geäußert, in Südkorea bleiben zu wollen, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap Militärvertreter. Das Militär gehe davon aus, dass es sich um einen Zivilisten handele. Unklar war zunächst, wie er die Stacheldrahtzäune überwinden konnte, die die Grenzlinie auf beiden Seiten absichern. Die Demarkationslinie verläuft durch eine vier Kilometer breite Pufferzone, die zum großen Teil noch vermint ist.

Für die Suchaktion wurden den Berichten zufolge die Grenztruppen in spezielle Alarmbereitschaft versetzt, die für den Fall gilt, dass möglicherweise bewaffnete Soldaten aus Nordkorea eingedrungen sind. Der Alarm sei später aufgehoben worden.

Vor der Coronavirus-Pandemie flohen aus dem weitgehend abgeschotteten Nordkorea so gut wie jedes Jahr zahlreiche Menschen vor Hunger und Unterdrückung. Dass Menschen dabei über die innerkoreanische Grenze direkt nach Südkorea gelangen, kommt eher selten vor. In den meisten Fällen fliehen Nordkoreaner über die Grenze nach China. Viele von ihnen gelangen über dritte Länder nach Südkorea.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 05.11.20 14:22
Da bleibt nur zu hoffen, das der in S.Korea gelandete Mann keine Familie in N.Korea zurück läßt. Man darf sonst vermuten, das die unter seiner Flucht leiden wird.