Nordkorea rechtfertigt Raketentests

Warnung an «Kriegshetzer»

Foto: epa/Jeon Heon-kyun
Foto: epa/Jeon Heon-kyun

SEOUL (dpa) - Nordkorea hat seine jüngsten Raketentests als Reaktion auf Militärübungen Südkoreas gerechtfertigt.

Damit solle eine «ernste Warnung» an die «südkoreanischen Kriegshetzer» gesendet werden, die darauf drängten, neue Waffen einzusetzen und Militärübungen unter Missachtung wiederholter Warnungen des Nordens durchzuführen, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap die nordkoreanische Agentur KCNA am Freitag. Das nordkoreanische Militär hatte am Donnerstag nach südkoreanischen Angaben zwei Kurzstreckenraketen in Richtung offenes Meer abgefeuert.

UN-Resolutionen verbieten Nordkorea - das mehrfach Atombomben getestet hat - die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.

Nach den Angaben des südkoreanischen Militärs flog eine Rakete in einer Höhe von 50 Kilometern etwa 430 Kilometer, die zweite 690 Kilometer weit. Beide Raketen seien ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) gestürzt. Als Kurzstreckenraketen gelten Raketen unterhalb einer Reichweite von 1.000 Kilometern.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump hatten Ende Juni bei einem kurzen Treffen im Grenzort Panmunjom auf der koreanischen Halbinsel Arbeitsgespräche zur atomaren Abrüstung in der Region vereinbart. Nach ihrem gescheiterten Gipfeltreffen im Februar in Vietnam weckte das Treffen neue Hoffnung auf Fortschritte in den festgefahrenen Verhandlungen über das Atomprogramm Nordkoreas.

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