Gedenkt des zehnten Todestags von Ex-Machthaber Kim Jong Il

Nationaler Gedenkgottesdienst für den Vorsitzenden Kim Jong Il. Foto: epa/Kcna
Nationaler Gedenkgottesdienst für den Vorsitzenden Kim Jong Il. Foto: epa/Kcna

SEOUL/PJÖNGJANG: Im Kumsusan-Palast der Sonne in Pjöngjang liegen die einbalsamierten Leichen der früheren Machthaber Kim Jong Il und Kim Il Sung. Der Platz davor ist am zehnten Todestag von Kim Jong Il Schauplatz einer großen Gedenkveranstaltung.

Nordkoreas Staatsmedien haben die Bevölkerung am zehnten Todestag des früheren Machthabers Kim Jong Il zur loyalen Unterstützung seines Sohnes Kim Jong Un aufgerufen. Der jetzige Machthaber nahm am Freitag mit anderen hochrangigen Partei- Funktionären und Militärs an einer großen Gedenkveranstaltung in Pjöngjang zu Ehren seines Vaters teil.

Das Staatsfernsehen zeigte, wie der in einem schwarzen Ledermantel gekleidete Kim von einer Tribüne vor dem Kumsusan-Palast der Sonne auf Tausende streng in Reihen stehende Menschen herabsah. In dem «Palast» liegen die einbalsamierten Leichen seines Vaters sowie seines Großvaters, des «ewigen Präsidenten» Kim Il Sung.

Mit dem Todestag Kim Jong Ils übernahm sein Sohn, der nach südkoreanischen Schätzungen heute 37 Jahre alt ist, auch faktisch die Macht. Nordkorea rief ihn aber erst nach einer mehrtägigen Trauerperiode am 29. Dezember 2011 offiziell zum obersten Führer der Partei, des Militärs und des Staates aus.

Seit über 70 Jahren lässt die Familie einen Personenkult um die kommunistische Dynastie zelebrieren. Trotz weit verbreiteter Armut und Nahrungsmittelknappheit werden die Leistungen der Machthaber in den Staatsmedien als unvergleichlich beschrieben. Dabei ist das Land wegen seines Atomwaffenprogramms diplomatisch isoliert und internationalen Sanktionen unterworfen.

Alle Bürger und Soldaten sollten absolutes Vertrauen in Parteichef Kim Jong Un haben, hieß es am Freitag in einem Leitartikel der offiziellen Zeitung «Rodong Sinmun». Sie sollten dem Generalsekretär ihr «Geschick und die Zukunft anvertrauen und über seine Sicherheit und Autorität wachen».

Beobachter gehen davon aus, dass Kim trotz der verschärften wirtschaftlichen Probleme fest im Sattel sitzt. Wegen der Corona-Pandemie ließ Nordkorea die Grenzen schon frühzeitig schließen. Das wirkte sich auch negativ auf den Handel mit dem großen Nachbar China aus.

An der Veranstaltung vor dem Mausoleum nahm auch Kims einflussreiche Schwester Kim Yo Jong teil. Sie ist Mitglied der von ihrem Bruder geleiteten Kommission für Staatsangelegenheiten, die als höchstes Entscheidungsgremium des Landes gilt. Nach Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap war es ihr erster öffentlicher Auftritt seit mehr als zwei Monaten.

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