Nordkorea droht mit harter Reaktion

​Auf Manöver der USA mit Südkorea

Besuch des US-amerikanischen Verteidigungsministers Lloyd Austin in Korea. Foto: epa/Jeon Heon-kyun
Besuch des US-amerikanischen Verteidigungsministers Lloyd Austin in Korea. Foto: epa/Jeon Heon-kyun

SEOUL: Nach der Ankündigung neuer Militärübungen in diesem Jahr durch die USA und Südkorea zur Abschreckung Nordkoreas hat dessen Außenministerium mit harten Reaktionen gedroht. Ein Sprecher in Pjöngjang warf den USA vor, eine feindselige Politik zu betreiben. Zusammen mit ihren Verbündeten hätten sie die Situation auf der koreanischen Halbinsel an «eine extreme rote Linie» gebracht, wurde er von den staatlich kontrollierten Medien am Donnerstag zitiert.

Auch kritisierte der Sprecher die Erklärung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in dieser Woche in Seoul, wieder strategische Waffensysteme der USA wie Kampfjets oder Flugzeugträger zur Halbinsel zu entsenden. Nordkorea werde die «härteste Reaktion» gemäß dem Prinzip «Atomwaffen gegen Atomwaffen und totale Konfrontation gegen totale Konfrontation» zeigen.

Der Konflikt mit Nordkorea hat sich seit vergangenem Jahr wieder erheblich verschärft. Das von Kim Jong Un autokratisch regierte Land erhöhte trotz Verbots durch UN-Resolutionen Umfang und Tempo seiner Tests mit atomwaffenfähigen Raketen. Südkorea und die USA nahmen ihre Militärübungen wieder in vollem Umfang auf.

Wie das Verteidigungsministerium in Seoul am Donnerstag mitteilte, hatten Luftstreitkräfte beider Länder am Mittwoch gemeinsame Übungen vor der Westküste Südkoreas unternommen. Dabei seien amerikanische B-1B-Bomber sowie Kampfjets beider Seiten zum Einsatz gekommen. «Die jüngsten Luftwaffenübungen zeigen den Willen und die Fähigkeiten der USA, eine starke und glaubwürdige erweiterte Abschreckung gegen die Bedrohungen durch nordkoreanische Atomwaffen und Raketen bereitzustellen.» Unter erweiterter Abschreckung verstehen die USA die «volle Bandbreite» ihrer militärischen Fähigkeiten zur Verteidigung Südkoreas, einschließlich Atomwaffen.

Austin und sein südkoreanischer Kollege Lee Jong Sup hatten am Dienstag in Seoul angekündigt, die Militärmanöver weiter auszubauen. Ziel sei es, die Fähigkeiten des Bündnisses einschließlich des Informationsaustauschs und der gemeinsamen Planung zu verstärken.

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Leserkommentare

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Jürgen Franke 03.02.23 20:20
Offensichtlich versteht jede Regierung
unter Demokratie etwas anderes. Besonders die Rüstungsindustrie der USA benötigt immer wieder neue Aufträge. Gründe, um Kriege zu führen, wurden in der Vergangenheit schnell gefunden. Wegen der hohen Kriegskosten des Vietnamkrieges, hat sich die USA 1972 von der Golddeckung des Dollars verabschiedet, so dass das seit dem das benötigte Geld gedruckt werden kann. Die Lobbyisten der Rüstungsindustrie sind in den USA mächtiger als jeder Präsident. Die Kennedys mußten das erfahren.
Rudolf Lippert 03.02.23 20:10
at Livio Tagliavini
Es gab in den 80ern /90ern mal einen Bilderwitz. "If you not come to democracy, democracy comes to you..." Darunter ein Bild eines amerikanischen Langstreckenbombers, der grade seine Fracht an Bomben an die Kunden abwirft. Vermutlich Vietmam oder Laos... Das war damals ein "linker" Witz.
Ingo Kerp 03.02.23 15:20
So wird es natürlich zu keiner Beruhigung in der asiatischen Region kommen. Die USA warnen vor einem CHN Überfall auf Taiwan 2025. Auf den Philippinen werden 4 zusätzliche US-Militärbasen eingerichtet. N.Kores wil die stärkste Atommacht der Welt werden, nach Aussage von Kim. Die USA und S.Korea veranstalten Manoever und die Stationierung weiterer Waffensystem auf der Halbinsel. Selbst das bisher mehr als zurückhaltende Japan mit seiner pazifistischen Politik, denkt über Aufrüstung, bis hin zur A-Bombe nach. Wenn es so weitergeht, entwickelt sich der ostasiatische Raum zu einem Unruheherd a la Nahost.
Peter Joe 02.02.23 20:01
Die USA
Die USA sticheln auch in Korea