Nordkorea droht mit Gegenmaßnahmen

​Bei weiteren Manövern in Südkorea

Menschen verfolgen die Nachrichten über die Aufhebung der Luftangriffswarnung in einem Büro in Seoul. Foto: epa/Yonhap
Menschen verfolgen die Nachrichten über die Aufhebung der Luftangriffswarnung in einem Büro in Seoul. Foto: epa/Yonhap

SEOUL: Nach der jüngsten Serie von Raketentests hat Nordkorea mit weiteren militärischen Gegenmaßnahmen gedroht, sollten Südkorea und die USA künftig neue Militärmanöver unternehmen. Der Generalstab der Volksarmee warf beiden Ländern am Montag vor, ihre gemeinsamen Luftübungen «Vigilant Storm» in der vergangenen Woche seien «aggressiver Natur» und direkt gegen Nordkorea gerichtet.

Die Raketentests sollten demnach Angriffe auf Luftwaffenstützpunkte sowie Kommandostellen Südkoreas und der USA sowie andere Ziele simulieren. Je beharrlicher die provokativen Aktivitäten der Feinde fortgesetzt würden, desto «gründlicher und gnadenloser» werde die Volksarmee reagieren, hieß es in den staatlich kontrollierten Medien.

Nordkorea unterstreicht damit nach Meinung von Experten, dass das von Machthaber Kim Jong Un regierte Land von seinen militärpolitischen Zielen nicht abrücken und ein Ende der südkoreanisch-amerikanischen Militärmanöver erzwingen will. Nordkorea hatte allein in der vergangenen Woche nach Angaben des südkoreanischen Militärs mehr als 25 Raketen getestet. Die meisten davon waren demnach ballistische Raketen einschließlich einer Interkontinentalrakete.

UN-Resolutionen verbieten der selbsterklärten Atommacht Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die mit einem Atomsprengkopf bestückt werden können. Die USA und ihre Verbündeten Südkorea und Japan verurteilten die Raketentests als ernsthafte Provokation. Schon seit Beginn des Jahres feuerte Nordkorea eine ungewöhnlich hohe Zahl von Testraketen ab.

Bei den jüngsten Tests wurden laut dem nordkoreanischen Generalstab auch Raketen mit Streusprengköpfen und Gefechtsköpfen zur Durchdringung unterirdischer Stellungen abgeschossen. Der Behauptung Nordkoreas, auch zwei Marschflugkörper vor der östlichen südkoreanischen Küstenstadt Ulsan ins offene Meer gefeuert zu haben, widersprach Südkoreas Militär. Nicht alle Angaben Nordkoreas zu den Waffentests seien wahr, hieß es.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Strauss 09.11.22 00:00
Der kleine Dicke ist ein Bluffer...
richtig, solche soll man todschweigen. Denn schlimmer als der Tod ist die Verachtung.
Aber Achtung z. Zt. gibt es überall in vielen Ländern einen politischer Rechtsrutsch.Was heisst das...Man wird wieder Nationalistisch. Jedes Land denk an sich selber. ``das Hemd ist mir näher als mein Kittel.`` Trotz sehr vielen internationalen Organisationen, Verbänden, Gremien und Gipfelkonverenzen kriegt man keine Einigung mehr für Sicherheit zusammen. Was fast ein Jahrhundert einigermassen fünktioniert hat, kommt jetzt ins Bröckeln.
Rolf W. Schwake 08.11.22 16:20
Ultima Ratio ...
... könnte sein, Nordkorea den Ausschluss aus der UNO mit absoluter Ächtung anzudrohen und jedem Staat, der gegen diese Ächtung verstößt, die gleiche Sanktion. Die einzige wirkungsvolle Quasi-Waffe der UNO ist der Ausschluss verbunden mit absoluter ÄCHTUNG!
Ingo Kerp 08.11.22 12:40
Der kleine und dicke Kim ist ein zäher Brocken. Sanktionen und Militärübungen schüchtern ihn überhaupt nicht ein. Gespräche lehnt er ab. Wie soll man ihm also beikommen? Eine Opposition gibt es nicht und das Volk hat mangels genügend Essen keine Kraft, sich zu erheben. Da wird es wohl so bleiben, wie es ist, d.h. Kim macht weiter, was er will.