Nord-Darfur: Menschen essen in der Not Tierfutter

Nord-Darfur: Menschen essen in der Not Tierfutter

GENF: Während der Machtkampf zwischen rivalisierenden Gruppen tobt, müssen zehntausende Menschen in der sudanesischen Region Darfur hungern. Nach Monaten gibt es jetzt einen Lichtblick.

Tausende hungernde Menschen im Flüchtlingslager Zamzam in der Region Norddarfur im Sudan haben erstmals seit Monaten wieder Essensrationen vom Welternährungsprogramm (WFP) erhalten. Die Lage sei so desolat gewesen, dass Bewohner zermalmte Erdnussschalen essen mussten, sagte WFP-Sprecherin Leni Kinzli. Damit werden sonst Tiere gefüttert. «Im ganzen Lager gibt es Eltern, deren Kinder an Unterernährung gestorben sind», fügt sie hinzu.

Das WFP versucht seit Monaten, von den Konfliktparteien in der umkämpften Region Sicherheitsgarantien für Nahrungsmittel-Transporte zu bekommen, oft vergeblich. Die Ankunft von Lastwagen mit Nahrung für etwa 12.500 Menschen feiert die Organisation als Durchbruch. Das Lager Zamzam liegt am Rand der umkämpften Hauptstadt Norddarfurs, El Fasher. Insgesamt ist das WFP im Sudan mit 700 Lastwagen in verschiedene Landesteile unterwegs. Die Fahrzeuge haben Nahrungsmittel für 1,5 Millionen Menschen für einen Monat an Bord.

Im Sudan herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und dessen früherem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Mehr als elf Millionen Menschen sind im Land vertrieben oder in Nachbarländer geflohen. Den Konfliktparteien werden schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen, unter anderem ethnische Vertreibungen in Darfur.

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