Nikolaus - ein Gabenbringer mit langer Tradition

Foto: epa/Hayoung Jeon
Foto: epa/Hayoung Jeon

BERLIN: Am Abend vor dem 6. Dezember stellen vor allem Kinder ihre Stiefel vor die Tür. Am nächsten Morgen finden sie dann darin Süßigkeiten und kleine Geschenke, heimlich gebracht vom Nikolaus.

Die Figur des hilfsbereiten Schutzpatrons gilt als Verschmelzung zweier historischer Kirchenmänner: Bischof Nikolaus von Myra lebte im 4. Jahrhundert im heute türkischen Demre. Der Heilige soll an einem 6. Dezember gestorben sein. Im Kloster von Sion nahe dem damaligen Myra gab es zudem einen Abt namens Nikolaus. Dieser spätere Bischof von Pinara starb am 10. Dezember 564. Aus diesen beiden entwickelte sich ab dem 6. Jahrhundert die Figur des wundertätigen Bischofs.

Der Stiefel-Brauch etwa geht auf eine Legende zurück, nach welcher der selbstlose Kirchenmann einer armen Familien nachts Gold durchs Fenster geworfen haben soll - damit sich deren Töchter nicht prostituieren mussten. Vom historischen Nikolaus von Myra ist tatsächlich überliefert, er habe sein gesamtes Vermögen den Armen vermacht.

Ursprünglich war am Nikolaustag große Bescherung. Im 16. Jahrhundert lehnte der deutsche Reformator Martin Luther die Heiligenverehrung ab. Die Geschenke sollte das Christkind an Weihnachten bringen. Der 6. Dezember verlor immer mehr an Bedeutung.

Der Nikolaus hat je nach Region und Land finstere Gesellen als Begleiter - etwa den Knecht Ruprecht oder den Krampus.

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