Polizei hackt Netzwerk von Kriminellen

​42 Festnahmen

Foto: Fotolia/Frank Peters
Foto: Fotolia/Frank Peters

DEN HAAG: Niederländische Ermittler haben einen extra gesicherten Kommunikationskanal von Kriminellen gehackt und fünf Monate lang verschlüsselte geheime Berichte mitgelesen. In einer internationalen Aktion griffen die Ermittler am Freitag zu. Etwa 80 Gebäude in mehreren Ländern seien durchsucht und 42 Menschen festgenommen worden, teilte die Polizei in Den Haag mit. Auch in Belgien und Deutschland habe es Festnahmen gegeben.

Den Ermittlern war es nach eigenen Angaben gelungen, in den extra verschlüsselten Kommunikationsdienst einzudringen und unerkannt Nachrichten mitzulesen. Am Freitag sei der Dienst geschlossen und die Betreiber festgenommen worden. Bei den Durchsuchungen wurden den Angaben zufolge zwei Drogenlabore und eine Kokainwäscherei entdeckt sowie Drogen, Waffen und vier Millionen Euro Bargeld beschlagnahmt.

Die Ermittler hatten die Betreiber demnach seit 2020 im Visier und arbeiteten dabei eng mit dem Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz zusammen. Nach Informationen der Staatsanwaltschaft hatte der Dienst etwa 3000 aktive Nutzer, davon 750 Niederländisch-Sprechende. Für 800 Euro im Halbjahr hätten Kriminelle Berichte und Fotos austauschen können.

An dem Einsatz waren auch Eurojust und Europol sowie Polizeidienste in Italien, Schweden, Deutschland und Frankreich beteiligt.

Die Polizei hatte bereits bei früheren Aktionen erfolgreich Kommunikationskanale von Verbrechern ausgehoben. So waren 2020 nach dem Abhören des Dienstes EncroChat mehr als 100 Menschen festgenommen worden.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.