Niederlande bedauern Übergabe von MH17-Verdächtigen

DEN HAAG (dpa) - Die Niederlande haben es sehr bedauert, dass die Ukraine im Zuge eines Gefangenenaustausches auch einen Verdächtigen beim Abschuss von Flug MH17 an Russland übergeben hat. Der prorussische Rebellenführer Wladimir Tsemach war am Samstag freigelassen und nach Moskau ausgeflogen worden. Er könne aber eine wesentliche Rolle bei den internationalen Ermittlungen zum Abschuss der Passagiermaschine spielen, informierte das niederländische Außenministerium das Parlament in Den Haag am Samstagabend.

«Die Regierung hatte die entsprechenden ukrainischen Behörden gedrängt, Herrn Tsemach nicht am Gefangenaustausch zu beteiligen», heißt es in dem Brief. Auf Druck aus Den Haag hätten die Ermittler den Mann noch vor der Übergabe an Russland verhören können. Einzelheiten zu der Aussage wurden nicht mitgeteilt.

Die Boeing der Malaysia Airlines war 2014 über umkämpftem Gebiet der Ostukraine von einer russischen Buk-Rakete abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet. Die meisten Opfer waren Niederländer. Der Rebellenführer soll damals das Kommando über die Luftabwehr gehabt haben und beim Abtransport des Buk-Geschützes beteiligt gewesen sein.

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