Neues aus der Raumfahrt am Sonntag

Foto: Pixabay
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Raumstation ISS droht Ende schon ab 2025

MOSKAU: Das Aus für die mehr als 20 Jahre alte Raumstation ISS könnte doch früher kommen als zuletzt gedacht. Nach 2024 werde eine Entscheidung auf Grundlage des technischen Zustands der Station getroffen, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag der Staatsagentur Tass zufolge mit. Die bislang gültige Vereinbarung der internationalen Partner sieht einen Weiterbetrieb zunächst noch für die nächsten drei Jahre vor.

Vize-Regierungschef Juri Borissow sagte dem Staatsfernsehen, Russland könnte schon ab 2025 aussteigen. «Es ist mehr als fair, sie (die Partner) rechtzeitig zu warnen.» In der vergangenen Zeit habe es immer häufiger Berichte über technische Störungen gegeben, sagte er. Zuletzt stand die ISS wegen Luftlecks in den Schlagzeilen.

Erst Anfang März hatte der Vize-Vorsitzende des russischen Raumfahrtunternehmens RKK Energija, Juri Gidsenko, gesagt, dass die ISS bis mindestens 2028 im All bleiben solle. Diese Entscheidung sei auf «höchsten Ebenen» getroffen worden. Russland will eine neue Raumstation bauen. Offiziell gab es aber noch keine Entscheidung dazu.

Beschlossen hat Roskosmos Tass zufolge, dass in Zukunft das neue Raumschiff «Orjol» (Adler) - der Nachfolger der «Sojus» - im Süden Russlands bei der Stadt Orenburg landen soll und nicht mehr in der Steppe in der zentralasiatischen Republik Kasachstan.


Neuer Startversuch für Mars-Hubschrauber «Ingenuity»

WASHINGTON: Der kleine Hubschrauber «Ingenuity» soll am Montag zu seinem ersten Flug über den Mars abheben. Der bereits mehrfach verschobene Start sei für 9.30 Uhr MESZ angesetzt, die Daten davon würden ab 12.15 Uhr MESZ auf der Erde empfangen, hieß es von der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Es wäre der erste Flug eines Luftfahrzeugs auf einem anderen Planeten. Der Start könne allerdings auch noch kurzfristig verschoben werden, hieß es.

Der erste Flug des kleinen Hubschraubers, der an Bord des Rovers «Perseverance» im Februar auf dem Mars gelandet war, war ursprünglich für den 11. April geplant gewesen, dann aber wegen technischer Probleme zunächst auf den 14. April und schließlich erneut verschoben worden. Der rund 1,8 Kilogramm leichte «Ingenuity» (auf Deutsch: Einfallsreichtum) soll bei seinem ersten Testflug auf eine Höhe von etwa drei Metern steigen, dort für 30 Sekunden auf der Stelle verharren und dann wieder auf der Oberfläche des Mars landen.

Der Hubschrauber muss dabei extremen Bedingungen trotzen: Auf dem Mars ist es nachts bis zu minus 90 Grad kalt, zudem ist die Anziehungskraft des Planeten geringer und die Atmosphäre wesentlich dünner. Der Mini-Helikopter war im Bauch von «Perseverance» (auf Deutsch etwa: Durchhaltevermögen) Ende Februar - nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgelegten Kilometern - mit einem riskanten Manöver in einem ausgetrockneten Mars-See namens «Jezero Crater» aufgesetzt. Diesen See mit einem Durchmesser von etwa 45 Kilometern soll «Perseverance» in den kommenden zwei Jahren untersuchen.

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