Neues aus der Raumfahrt am Sonntag

Eine SpaceX Falcon 9-Rakete, Raumschiff Crew Dragon, ist in einer Falschfarben-Infrarotbelichtung zu sehen, als sie von der NASA-Station gestartet ist. Foto: epa/Bill Ingalls
Eine SpaceX Falcon 9-Rakete, Raumschiff Crew Dragon, ist in einer Falschfarben-Infrarotbelichtung zu sehen, als sie von der NASA-Station gestartet ist. Foto: epa/Bill Ingalls

Türkei testet erfolgreich Raketenmotor für Mondmission

ISTANBUL: Im Rahmen einer angestrebten Mission zum Mond hat die Türkei den Motor einer Rakete getestet. Der Versuch sei erfolgreich verlaufen, sagte Technologieminister Mustafa Varank am Sonntag. Es handle sich um einen Hybridmotor, der in Zukunft bei einer Mondmission eingesetzt werden soll. Zudem sei die Zündung einer weiteren Rakete ebenfalls erfolgreich getestet worden.

Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wurde der Test im westtürkischen Sile durchgeführt, ein weiterer ist nach Angaben des Ministers im Mai im Schwarzmeerort Sinop geplant.

Die Türkei will im Jahr 2023 ein eigenes Raumfahrzeug zum Mond schicken. Im Februar hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan dazu ein Weltraumprogramm präsentiert, das angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage des Landes auch auf Kritik stieß.


Erstflug von Hubschrauber «Ingenuity» über dem Mars verschoben

WASHINGTON: Wegen technischer Probleme hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa den ersten Hubschrauberflug über einem anderen Planeten verschoben. Der kleine Hubschrauber «Ingenuity», der an Bord des Rovers «Perseverance» im Februar auf dem Mars gelandet war, werde nun frühestens am 14. April starten, twitterte die Nasa am Samstag (Ortszeit). Zuvor war als frühestmöglicher Starttermin der 11. April (heutiger Sonntag) genannt worden. Der Helikopter soll das Flugzeitalter auf dem Roten Planeten eröffnen.

Ein Hochgeschwindigkeitstest der Rotoren sei am Freitag wegen Problemen, den Flugcomputer in den Flugmodus zu bekommen, abgebrochen worden, teilte die Nasa weiter mit. Der Hubschrauber sei aber wohlbehalten und ungefährdet und habe die Daten übermittelt. Das Hubschrauberteam prüfe die Messwerte, um das Problem zu diagnostizieren und zu verstehen, hieß es weiter. Danach werde der Hochgeschwindigkeitstest wiederholt.

Der rund 1,8 Kilogramm leichte «Ingenuity» (auf Deutsch: Einfallsreichtum) soll in seinem ersten Testflug auf eine Höhe von etwa drei Metern steigen, dort für dreißig Sekunden auf der Stelle schweben und dann wieder auf der Oberfläche des Mars landen. Es wäre der erste Flug eines Luftfahrzeugs auf einem anderen Planeten. Rund einen Monat lang könnte der mit Lithium-Ionen-Akkus betriebene «Ingenuity» noch mehrere Flugversuche starten.

Der Hubschrauber muss dabei extremen Bedingungen trotzen: Auf dem Mars ist es nachts bis zu minus 90 Grad Celsius kalt, zudem ist die Anziehungskraft des Planeten geringer und die Atmosphäre wesentlich dünner. Der Mini-Helikopter war im Bauch von «Perseverance» Ende Februar - nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgelegten Kilometern - mit einem riskanten Manöver in einem ausgetrockneten Mars-See namens «Jezero Crater» aufgesetzt. Diesen See mit einem Durchmesser von etwa 45 Kilometern soll «Perseverance» in den kommenden zwei Jahren untersuchen.

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