Neues aus der Raumfahrt am Sonntag

Foto: Pixabay
Foto: Pixabay

Asteroid ist nah an der Erde vorbei geflogen

NEW YORK/PARIS: Der wohl größte Asteroid, der der Erde nach Einschätzung von Wissenschaftlern in diesem Jahr nahe kommen wird, ist am Sonntag an unserem Planeten vorbeigeflogen. Der Himmelskörper mit dem Namen «2001 FO32» und einem Durchmesser von mehreren Hundert Metern sollte sich der Erde bis auf etwa zwei Millionen Kilometer nähern, hatte vergangene Woche die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitgeteilt. Das sei etwas mehr als fünfmal so weit wie die Entfernung von der Erde bis zum Mond.

Die Gefahr eines Zusammenstoßes habe es nicht gegeben - weder jetzt noch in der Zukunft, hieß es bei der Nasa. «Der ist stabil, er ist nicht auf Risikokurs», hatte auch der Asteroidenexperte der europäischen Raumfahrtagentur Esa, Detlef Koschny, der Deutschen Presse-Agentur vor dem Ereignis gesagt.

«Wir kennen die Umlaufbahn von «2001 FO32» um die Sonne sehr genau, seit seiner Entdeckung vor 20 Jahren haben wir ihn verfolgt», hatte Paul Chodas vom Center for Near Earth Object Studies in Kalifornien gesagt. «Es gibt keine Möglichkeit, dass der Asteroid der Erde näher als zwei Millionen Kilometer kommt.»

Auch Hobbyastronomen könnten den Asteroiden mit entsprechender Ausrüstung sehen, hatte Koschny angekündigt. Zwei Millionen Kilometer seien in der Dimension des Sonnensystems nichts.

«2001 FO32», der in jeweils 810 Tagen die Sonne einmal umkreist, flog den Angaben zufolge mit rund 124.000 Stundenkilometern außergewöhnlich schnell an der Erde vorbei - und wird sich ihr danach erst 2052 wieder ähnlich stark nähern. Die Wissenschaftler der Nasa wollten die Chance während des Vorbeiflugs nutzen, den Asteroiden genauer zu untersuchen.

Die Esa habe ihre eigenen Programme, um sich die für die Erde kritischen Objekte anzusehen. «2001 FO32» wäre - wenn er denn nicht in harmloser Entfernung flöge - von der Größe her ein typischer Kandidat für den Versuch, ihn aus seiner Laufbahn abzulenken, um eine mögliche Kollision mit der Erde zu vermeiden. Ein Asteroid dieser Größenordnung könne ein ganzes Land zerstören, hatte Koschny gesagt. Zum Vergleich: Die Explosion eines 20-Meter-Brockens 2013 richtete in der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk Verwüstungen an. Die Druckwelle verletzte rund 1500 Menschen.

Die Esa hatte erst im vergangenen Jahr ein nach der griechischen Göttin «Hera» benanntes Asteroiden-Abwehr-Projekt initiiert. Dabei soll untersucht werden, wie sich der Aufprall einer Nasa-Sonde auf einen Asteroiden auswirkt.


Russland verschiebt Raketenstart mit 38 Satelliten

MOSKAU: Russland hat nach technischen Problemen den Start einer Rakete mit 38 Satelliten vom Weltraumbahnhof Baikonur (Kasachstan) auf diesen Montag verschoben. Demnach soll die Trägerrakete vom Typ «Sojus 2.1a» die Satelliten aus 18 Staaten, darunter auch aus Deutschland, ins Weltall bringen. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos hatte den zunächst für Samstag geplanten Start überraschend abgesagt, dann zunächst auf Sonntag und nun auf den 22. März verlegt.

Zu den genauen Ursachen für die Verschiebung machte Roskosmos keine Angaben. «Die Gründe sind technischer Art, so etwas kommt in der Praxis vor», sagte ein Sprecher im Fernsehkanal Roskosmos TV am Samstag. Später betonte Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin, die Trägerrakete selbst sei in einem einwandfreien Zustand.

Unter den Satelliten ist nach russischen Angaben auch ein japanischer Apparat mit dem Namen Elsa-d, der erstmals Schrott etwa von ausgedienten Satelliten einsammeln soll. Er diene angesichts der Unmengen von Weltraumschrott der Nachhaltigkeit im Kosmos, hieß es. Die Technische Universität Berlin hat den Angaben zufolge mehrere Funksatelliten an Bord der Mission.

Viele der Raumkörper aus den einzelnen Ländern, darunter aus Saudi-Arabien und Südkorea, dienen der Erderkundung und sollen Bilder und Daten von dem Planeten zu Bodenstationen senden. Nach Darstellung von Roskosmos handelt es sich um kleinere Satelliten in unterschiedlichen Formaten mit einer Masse bis zu 200 Kilogramm.

Sie würden auf verschiedene Umlaufbahnen gebracht, hieß es. Unter den vertretenen Staaten sind auch Italien, die Niederlande, Spanien, die Slowakei, Ungarn, Brasilien, Kanada, Israel und Großbritannien.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.