Neues aus der Raumfahrt am Sonntag

Eine SpaceX Falcon 9-Rakete, Raumschiff Crew Dragon, ist in einer Falschfarben-Infrarotbelichtung zu sehen, als sie von der NASA-Station gestartet ist. Foto: epa/Bill Ingalls
Eine SpaceX Falcon 9-Rakete, Raumschiff Crew Dragon, ist in einer Falschfarben-Infrarotbelichtung zu sehen, als sie von der NASA-Station gestartet ist. Foto: epa/Bill Ingalls

Mit Würmern an Bord: «Cygnus»-Frachter zur ISS gestartet

WASHINGTON: Mit Würmern und mehr als dreieinhalb Tonnen Nachschub an Bord ist der private Frachter «Cygnus» am Samstagnachmittag (Ortszeit) zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die unbemannte Kapsel hob von einer Startbasis auf Wallops Island an der amerikanischen Ostküste ab, wie Videoaufnahmen der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. Anfang der kommenden Woche soll die «Cygnus» an die ISS andocken.

Der Frachter, gebaut von dem amerikanischen Luft- und Raumfahrtunternehmen Northrop Grumman, startete an der Spitze einer 43 Meter hohen Rakete des Typs «Antares». An Bord befinden sich Nahrung für die sieben Astronauten auf der ISS, Equipment für Weltraumspaziergänge und mehrere Experimente. Eines soll zum Beispiel untersuchen, wie sich die Muskeln von Würmern in der Schwerelosigkeit entwickeln. Die Nasa erhofft sich davon neue Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Langzeitmissionen auf die Gesundheit ihrer Besatzungen.

Sobald die Crew die Ladung auf die ISS gebracht hat, wird sie die «Cygnus» mit dem Abfall der vergangenen Wochen füllen. Der Müll soll später gemeinsam mit der Kapsel beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen.


Mini-Hubschrauber «Ingenuity» meldet sich erstmals vom Mars

PASADENA: Der kleine Hubschrauber «Ingenuity», der sich an Bord des Mars-Rovers «Perseverance» befindet, hat am Freitag (Ortszeit) seinen ersten Statusreport an das Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena gefunkt. «Alles scheint bestens zu funktionieren», sagte Projektleiter Tim Canham laut einer Mitteilung der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Nun sei es wichtig, schnell die sechs Lithium-Ionen-Akkus des rund zwei Kilogramm schweren Fluggerätes aufzuladen, um die Elektronik warmzuhalten.

Noch ist «Ingenuity» (auf Deutsch: Einfallsreichtum) an der Unterseite von «Perseverance» (Durchhaltevermögen) befestigt. Aber in 30 bis 60 Tagen soll der Helikopter den Mars aus der Vogelperspektive erkunden. Es wäre der erste Flug eines Luftfahrzeugs über einen anderen Planeten. «Ingenuity» wird dabei extremen Bedingungen trotzen müssen: Auf dem Mars ist es nachts bis zu minus 90 Grad Celsius kalt.

Der Rover «Perseverance», rund 1000 Kilogramm schwer und so groß wie ein Kleinwagen, setzte am Donnerstag - nach 203 Flugtagen und 472 Millionen zurückgelegten Kilometern - mit einem riskanten Manöver in einem ausgetrockneten See namens «Jezero Crater» auf. Diesen See mit einem Durchmesser von etwa 45 Kilometern soll «Perseverance» in den kommenden zwei Jahren untersuchen.

In den nächsten Tagen wollen die Nasa-Ingenieure die Messinstrumente und den Roboter-Arm des Rovers testen. Anschließend soll eine erste kurze Fahrt unternommen werden. Bei späteren Touren wollen die Spezialisten dann nach einer ebenen Stelle auf der Mars-Oberfläche suchen, die sich als Startplatz für den Mini-Helikopter eignet.

Entwicklung und Bau des rund 2,5 Milliarden Dollar (etwa 2,2 Milliarden Euro) teuren Rovers hatten acht Jahre gedauert. Er soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens fahnden sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen.

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