Neues aus der Raumfahrt am Montag

Heller Feuerschein am Himmel: Meteorit über Großbritannien

LONDON: Feuerball am Himmel: Ein Meteorit über Großbritannien hat bei Wissenschaftlern und Augenzeugen für Aufregung gesorgt. Hunderte hätten den Himmelskörper am Sonntagabend beobachtet, teilte die wissenschaftliche Vereinigung UK Fireball Alliance am Montag mit. Auch in Island und den Niederlanden sei der Feuerball zu sehen gewesen. Vermutlich seien Stücke des Meteoriten nördlich der Stadt Cheltenham auf die Erde gefallen, rund 140 Kilometer nordwestlich von London.

Besonders helle Meteoriten werden auch Boliden genannt. Dabei handelt es sich meist um Gestein, das mit hoher Geschwindigkeit durch den Weltraum rast. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre stößt es auf Widerstand und wird gebremst. Dabei entstehen Wärme und Licht - dieses Phänomen ist dann am nächtlichen Himmel zu sehen.

Videoaufnahmen belegten, dass der Brocken mit rund 48.000 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen sei, sagte Ashley King vom Natural History Museum in London. Das sei zu schnell, als dass es sich um menschengemachten Weltraumschrott handele. «Es war also weder eine alte Rakete noch ein Satellit.» Die Videos ermöglichten auch, die ursprüngliche Umlaufbahn um die Sonne zu rekonstruieren: Der Himmelskörper sei meist zwischen Mars und Jupiter unterwegs gewesen.

«Falls Sie einen Meteoriten finden, fotografieren Sie ihn möglichst und notieren Sie die Koordinaten», bat Katherine Joy von der Universität Manchester. Berühren solle man das Gestein nicht.


Leck auf der ISS: Kosmonauten haben mit besserer Abdichtung begonnen

MOSKAU: Nach monatelangen Problemen mit entweichender Luft auf der Raumstation ISS haben Kosmonauten mit der verbesserten Abdichtung eines Lecks begonnen. Die Arbeiten an dem 4,5 Zentimeter langen Riss sollen fünf Tage dauern, wie ein Vertreter der Flugleitzentrale der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos am Montag in einem live übertragenen Gespräch mit der Besatzung sagte. In einem ersten Schritt haben die Kosmonauten demnach das Vorgehen trainiert. In den kommenden Tagen sollen sie die Stelle so vorbereiten, dass ein spezielles Abdichtmittel platziert werden kann.

Zuvor hatte der russische Kosmonaut Sergej Ryschikow über den Druckabfall in dem betroffenen Abschnitt des ISS-Moduls «Swesda» (Stern) berichtet. Schon seit August entweicht Luft aus dem Außenposten der Menschheit. Im Herbst entdeckte die Besatzung den rund 4,5 Zentimeter langen Riss und dichtete ihn provisorisch ab.

Später stellte sich allerdings heraus, dass weiter Luft austritt. Ob der zuerst entdeckte Riss mit dem Provisorium nicht ausreichend abgedichtet wurde oder es noch weitere Lecks gibt, ist derzeit noch unklar.

Zwischenzeitlich waren drei weitere Lecks befürchtet worden. Am Freitag vergangener Woche gaben die Kosmonauten dann aber vorsichtig Entwarnung: Eine Stelle habe sich als Kratzer, eine andere als Delle erwiesen. Das Ergebnis der Untersuchung einer nur schwer zugänglichen Stelle unter einem Rohr steht noch aus.

Auf der ISS etwa 400 Kilometer über der Erde halten sich derzeit sieben Raumfahrer auf - neben zwei Russen sind es vier Amerikaner und ein Japaner.

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