Neues aus der Raumfahrt am Mittwoch

Russischer Frachter kommt an der Internationalen Raumstation an. Foto: epa/Nasa Tv
Russischer Frachter kommt an der Internationalen Raumstation an. Foto: epa/Nasa Tv

Klimaanlage auf Raumstation ISS ausgefallen

MOSKAU: Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS hat mit neuen Technikproblemen zu kämpfen. Die Klimaanlage im russischen Modul «Swesda» («Stern») sei ausgefallen, sagte Kosmonaut Sergej Ryschkow am Mittwoch bei einer von der US-Raumfahrtbehörde Nasa übertragenen Schalte zur Erde. Nach Angaben der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos besteht für die Raumfahrer und die mehr als 20 Jahre alte Station keine Gefahr. Die Klimaanlage sollte nach Reparaturarbeiten an Bord und dem Neustart eines Computers zeitnah wieder funktionieren, teilte die Behörde der Agentur Interfax mit.

Zudem fiel am Mittwoch abermals ein System zur Aufbereitung von Sauerstoff aus. Es war demnach der siebte Vorfall dieser Art seit Oktober. Nach früheren Angaben von Roskosmos stellt der Ausfall keine Gefahr für die Besatzung dar.

Auf der Raumstation kommt es seit Monaten zu Problemen. Noch immer sucht die Besatzung nach einem Leck, aus dem Luft entweicht. Es war befürchtet worden, dass die Sauerstoffreserven knapp werden könnten. Der nächste Start eines Raumschiffes mit Nachschub für die ISS ist erst für Mitte Februar geplant. Weil der Flug im Dezember verschoben wurde, werden nun auch die Lebensmittel für die Kosmonauten knapp. Nach russischen Angaben teilen die amerikanischen Raumfahrer ihre Mahlzeiten nun mit ihren russischen Kollegen. Auf der Station in rund 400 Kilometern Höhe halten sich derzeit sieben Raumfahrer auf.


Forscher rekonstruieren Sonnenaktivität vor mehr als 1000 Jahren

GÖTTINGEN: Die Aktivität der Sonne lässt sich Wissenschaftlern zufolge bis ins Jahr 969 lückenlos rekonstruieren. Das sei einem internationalen Team mit Beteiligung von Göttinger Forschern durch Messungen von radioaktivem Kohlenstoff in Baumringen gelungen, teilte das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen mit. Die Vergangenheit möglichst genau und einen langen Zeitraum zu kennen, helfe nicht nur dabei, die innere Dynamik des Sterns besser zu verstehen. «Es erlaubt uns auch besser abzuschätzen, wie sich die Sonne in Zukunft verhalten könnte», sagte MPS-Forscher Sami Solanki.

Um die Sonnenaktivität über ein Jahrtausend mit einer extrem guten zeitlichen Auflösung von nur einem Jahr zu rekonstruieren, nutzten die Forscher nach eigenen Angaben Baumring-Archive aus England und der Schweiz. In den Ringen, deren Alter durch Zählen bestimmt werde, befinde sich ein winzig kleiner Teil an radioaktivem Kohlenstoff C14. Daraus lasse sich dann auf den radioaktiven Kohlenstoffgehalt schließen, der sich zum Zeitpunkt der Bildung eines Jahresrings in der Erdatmosphäre befand, hieß es von den Experten in Göttingen.

Die Messdaten ermöglichten es dem Team, unter anderem ein besonderes Ereignis auf der Sonne im Jahr 993 zu bestätigen. Bei einem sogenannten SEP-Ereignis (solar energetic particle event) schleudert den Forschern zufolge die Sonne besonders hochenergetische Teilchen wie Protonen ins All. Gelangen die Teilchen zur Erde, führt dies zu einer leichten Überproduktion von C14. Die Tatsache, dass Anzeichen zweier weiterer, bislang unbekannter Ereignisse in den Jahren 1052 und 1279 gefunden wurden, könnte darauf hindeuten, dass solche Ereignisse häufiger auftreten als bisher angenommen. Sie können elektronische Schaltkreise auf der Erde und in Satelliten stören.

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