Neues aus der Raumfahrt am Mittwoch

Foto: Pixabay
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Nach Sojus-Leck: «Dragon» steht als Notfall-Raumschiff bereit

WASHINGTON: Nachdem an einer russischen Sojus-Kapsel ein Leck entdeckt worden war, hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa einen an der ISS angedockten «Crew Dragon» als vorübergehendes Notfall-Raumschiff ausgewählt. Das sei nach Gesprächen mit dessen Betreiber SpaceX, der privaten Raumfahrtfirma von Elon Musk, für den Fall eines unvorhergesehenen Notfalls entschieden worden, teilte die Nasa am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz mit.

Die Sitzauflage von Nasa-Astronaut Frank Rubio sei bereits in den «Crew Dragon» gebracht worden, teilte die Nasa daraufhin am Mittwoch per Mitteilung mit. In einem Notfall könne Rubio bei einer Evakuierung mit weiteren Besatzungsmitgliedern darin zur Erde zurückkehren. Für die beiden Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sieht der Notfallplan nach Angaben der Nasa vor, dass sie trotz Leck in der Sojus-Kapsel zur Erde zurückkehren würden - mit nur zwei Besatzungsmitgliedern seien sie in der Kapsel dann aber besser vor möglichem Hitzeaufbau geschützt.

Grundsätzlich sei aber nach wie vor der Plan, dass Prokopjew, Petelin und Rubio mit einem Ersatzraumschiff von der Internationalen Raumstation ISS zurück zur Erde fliegen sollen. Dies soll wahrscheinlich Ende September sein - anstelle von März, wie es ursprünglich geplant war.

Die drei Raumfahrer waren im vergangenen September mit der Sojus-MS-22-Kapsel zur ISS gekommen. An der Kapsel war im Dezember ein Leck entdeckt worden, das nach Einschätzung von Experten durch den Einschlag eines Mikrometeoriten verursacht wurde.

Nun soll am 20. Februar die Sojus MS-23 vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus als Ersatzraumschiff zur ISS geschickt werden. Dann soll, nach einigen Umräumarbeiten, die Sojus MS-22 unbemannt zur Erde zurückfliegen.

Zudem soll die «Crew 6» - bestehend aus zwei US-Raumfahrern, einem russischen Kosmonauten und einem Raumfahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten - zwischen Mitte und Ende Februar von den USA aus zur ISS starten. Kurz darauf soll die «Crew 5» - die Nasa-Astronauten Nicole Mann und Josh Cassada, die russische Kosmonautin Anna Kikina und der japanische Astronaut Koichi Wakata - wieder zur Erde zurückkommen.


Grüner Komet kommt Erde immer näher und erscheint am Nachthimmel

DREBBER/HEPPENHEIM: Der grüne Komet C/2022 E3 (ZTF) kommt bei einem seiner seltenen Besuche unserem Planeten immer näher. Ein Foto in nördlicher Richtung mit einem lichtstarken Teleobjektiv und längerer Belichtungszeit aus der Nacht zum Mittwoch zeigt den Himmelskörper am Sternenhimmel. Das Bild wurde an einem dunklen Platz an einem Moor bei Drebber in Niedersachsen gemacht. Seinen geringsten Abstand zur Erde mit rund 42 Millionen Kilometern hat der nur alle 50.000 Jahre an unserem Planeten vorbeiziehende Komet der Vereinigung der Sternfreunde zufolge am 1. Februar. Das ist ein knappes Drittel der Entfernung der Erde zur Sonne.

Eine gute Beobachtungszeit ist den Sternfreunden zufolge aber schon Ende Januar, wenn weniger Mondlicht den Himmel aufhellt und das Wetter mitspielt. Möglicherweise kann er dann sogar mit bloßem Auge gesehen werden, in jedem Fall aber mit einem Fernglas oder einem Teleskop.

Der Komet hat eine grünlich schimmernde, rund 50.000 Kilometer umfassende Koma, eine Art Teilchenhülle. Die grüne Farbe kommt dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zufolge durch ein Gas, dass durch die Erwärmung an der Sonne entsteht. Der Himmelskörper C/2022 E3 (ZTF) hat seinen Namen, weil er erstmals vergangenes Jahr im Rahmen eines Programms namens «Zwicky Transient Facility» von einem Observatorium in den USA aus gesehen wurde.

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