Neues aus der Raumfahrt am Mittwoch

Die Raumfahrtmission Mars 2020 Perseverance im Kennedy Space Center. Archivfoto: epa/CRISTOBAL HERRERA-ULASHKEVICH
Die Raumfahrtmission Mars 2020 Perseverance im Kennedy Space Center. Archivfoto: epa/CRISTOBAL HERRERA-ULASHKEVICH

Nasa-Rover «Perseverance» soll auf dem Mars landen

WASHINGTON: Nach rund sechs Monaten Flugzeit soll der US-Rover «Perseverance» am Donnerstag (gegen 21.30 Uhr MEZ) auf dem Mars landen. Der Ende Juli 2020 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartete Roboter der US-Raumfahrtbehörde Nasa soll mit einem riskanten Manöver in einem bislang noch nie vor Ort untersuchten ausgetrockneten See namens «Jezero Crater» aufsetzen.

Der rund 2,5 Milliarden Dollar (etwa 2,2 Milliarden Euro) teure Rover war rund acht Jahre lang entworfen und gebaut worden und soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens suchen sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen. An Bord hat der rund 1000 Kilogramm schwere Roboter von der Größe eines Kleinwagens unter anderem 7 wissenschaftliche Instrumente, 23 Kameras und einen Laser.

Gelingt «Perseverance» (auf Deutsch etwa: Durchhaltevermögen) die Landung, dann wäre es bereits der fünfte Rover, den die Nasa zum Mars bringt - zuletzt 2012 «Curiosity». Insgesamt waren bislang weniger als die Hälfte aller weltweit gestarteten Mars-Missionen erfolgreich.

In der vergangenen Woche waren kurz hintereinander Raumsonden erst aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und dann aus China erfolgreich in die Umlaufbahn des Planeten eingeschwenkt. «Al-Amal», die Sonde der Vereinigten Arabischen Emirate, soll nicht landen, das Aufsetzen des chinesischen Raumschiffs «Tianwen 1» ist in zwei bis drei Monaten geplant.


«Progress»-Raumfrachter dockt an ISS an - mit Wasser und Sauerstoff

MOSKAU: Nach zweitägiger Reise ist ein russischer Raumfrachter vom Typ «Progress» mit dringend benötigtem Sauerstoff an der Raumstation ISS angekommen. Das unbemannte Raumschiff konnte am Mittwoch aber nicht automatisch am Außenposten der Menschheit festmachen, weshalb die Kosmonauten das Manöver manuell ausführen mussten. Etwa 20 Minuten nach dem geplanten Andocken verkündete ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos bei der Live-Übertragung erleichtert: «Die Progress ist nun Teil der ISS.»

Der Frachter transportierte unter anderem Ausrüstung und Material, damit eine undichte Stelle, aus der seit Monaten Luft ausweicht, versiegelt werden kann. Ein spezielles Mikroskop soll den Kosmonauten dabei helfen, das Leck im russischen ISS-Modul «Swesda» (Stern) zu finden. Die «Progress MS-16» hat außerdem Treibstoff, Trinkwasser, Nahrungsmittel und Kleidung an Bord.

Das Raumschiff mit 2,5 Tonnen Fracht war am Montag mit einer «Sojus»-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Baikonur (Kasachstan) abgehoben. Auf der ISS in rund 400 Kilometern Höhe über der Erde leben derzeit zwei Kosmonauten, vier US-Astronauten und ein japanischer Raumfahrer.

Die Raumfahrer unter dem Kommando des Kosmonauten Sergej Ryschikow hatten angesichts der entweichenden Luft darauf hingewiesen, dass die Sauerstoffvorräte schneller als vorgesehen zur Neige gehen. Zudem gab es einen Druckabfall, der der Crew Sorgen bereitete.

Die 7400 Kilogramm schwere «Progress MS-16» brachte zudem Laboranlagen für wissenschaftliche Experimente sowie medizinische und Hygieneartikel ins All. Nach Angaben von Roskosmos soll künftig auch mit einem nun gelieferten Bioreaktor und mithilfe von Wasserpflanzen und Bakterien Sauerstoff produziert werden. Auch für die Erzeugung von Nahrungsmitteln eigne sich der Reaktor, hieß es.

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