Neues aus der Raumfahrt am Freitag

Foto: Pixabay
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Moskau bereitet Abkommen für Verlängerung gemeinsamer Raumflüge vor

MOSKAU: Russland ist nach offiziellen Angaben nun doch zur Verlängerung des Abkommens mit den USA über gemeinsame Raumflüge zur Internationalen Raumstation bereit. Eine Zusatzvereinbarung für die Weiterführung von Überkreuzflügen für die Jahre 2024 und 2025 werde vorbereitet, sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, am Freitag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Die ISS ist eines der wenigen Objekte, bei denen US-Amerikaner und Russen nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine noch zusammenarbeiten. Bisher fliegen Kosmonauten und Astronauten auch gemeinsam ins All. So startete am Freitag die US-Astronautin Loral O'Hara neben den russischen Kosmonauten Oleg Kononenko und Niolai Tschub an Bord einer Sojus-Kapsel ihre Mission ins All. Auch die US Space Shuttles nehmen im Zuge des Abkommens Kosmonauten mit.

Allerdings hatte Russland zwischenzeitlich aufgrund der Spannungen angekündigt, die Kooperation nach 2024 einzustellen und eine eigene Orbitstation aufzubauen. Da der Aufbau der Station allerdings dauert, hatte Moskau später mitgeteilt, zu erwägen, bis 2028 wohl doch an Bord der ISS zu bleiben.


Zwei Russen und US-Astronautin sind zur ISS geflogen

BAIKONUR: An Bord einer Sojus-Trägerrakete sind am Freitagabend die zwei russischen Kosmonauten Oleg Kononenko und Niolai Tschub zusammen mit der US-Astronautin Loral O'Hara ins All gestartet. Die Raumkapsel sei um 21.54 Moskauer Zeit (20.54 Uhr MESZ) an der Internationalen Raumstation ISS angedockt, berichtete am Freitag die russische Nachrichtenagentur Interfax. Der Flug vom Weltraumbahnhof Baikonur in der kasachischen Steppe bis zur ISS hatte nur gut drei Stunden gedauert.

O'Hara wird dem Plan nach etwa sechs Monate im All bleiben, Kononenko und Tschub sogar etwa ein Jahr. Während der Expedition sind vier Ausstiege in den freien Kosmos und vier Ankünfte von Frachtflügen vorhergesehen. Daneben werden sich die Raumfahrer mit zahlreichen wissenschaftlichen Experimenten befassen.

Für Kononenko ist es bereits der fünfte Flug. O'Hara und Tschub haben hingegen Premiere.


Deutschland unterzeichnet Artemis-Abkommen zur Weltraumkooperation

WASHINGTON: Deutschland hat sich als 29. Land den sogenannten Artemis Accords mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa angeschlossen. Diese internationale Vereinbarung zur Förderung der Zusammenarbeit in der Weltraumforschung wurde bei einer Zeremonie in der Residenz des deutschen Botschafters in Washington am Donnerstag (Ortszeit) unterzeichnet, wie die Nasa und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilten.

Die Artemis Accords legen Grundsätze in der Zusammenarbeit der Weltraumforschung fest, insbesondere unter jenen Ländern, die am «Artemis»-Programm der Nasa teilnehmen. Im Rahmen dieses nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Projektes sollen in den kommenden Jahren erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person auf dem Mond landen. Die Europäische Raumfahrtagentur Esa und Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind daran beteiligt.

DLR-Vorstand Walther Pelzer unterstrich bei der Unterzeichnung des Abkommens die positiven Auswirkungen für die Erforschung des Weltraums. Das Programm biete eine Fülle von Möglichkeiten für die Industrie und die wissenschaftliche Forschung in Deutschland, hieß es laut einer DLR-Mitteilung. Schwerpunkte seien die Raumfahrt und die Erkundung des Weltraums zu friedlichen Zwecken.

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